Das Kiewer Paterikon: Antike Reliquien und aktuelle Angriffe auf das Kiewer Höhlenkloster

Ein Team der serbischen Redaktion der UOJ besuchte am 20. Juli 2025 die Kirche der Heiligen Matrona Paraskeva in Surčin.
Eine Übersetzung eines Artikels von der serbischen UOJ.
Anlass des Besuchs war ein Gespräch mit Pfarrer Strahinja Golijan über das kürzlich erschienene Kiewer Paterikon in serbischer Sprache. Der Pfarrer ging auch auf die Angriffe auf orthodoxe Heiligtümer und Reliquien von Heiligen ein.
Das Kiewer Paterikon ist ein Buch, das von unserer Kirche der Ehrwürdigen Mutter Paraskeva in Surčin herausgegeben wurde. Wenn von „Paterikon“ die Rede ist, ist damit ein Buch gemeint, das die Lebensgeschichten all jener Heiligen enthält, deren Reliquien sich im Kiewer Höhlenkloster befinden, und jener Heiligen, die sich dort in Askese übten.
Darin enthalten sind die Gründer Antonius und Theodosius bis hin zu einigen Heiligen, über die nur wenig bekannt ist, über die aber auch einige wenige Zeilen geschrieben wurden. Am Anfang des Buches wird die Entstehung des Kiewer Höhlenklosters beschrieben, daß es entstand, als Mönche in den Boden Höhlen gruben, dass diese Höhlen später zu einem der schönsten Gärten der Allerheiligsten Gottesgebärerin, das Kiewer Höhlenkloster, welches heute stark leidet, wurde.
Der Pfarrer äußerte sich zudem kritisch gegenüber der Angriffe auf orthodoxe Heiligtümer und Reliquien von Heiligen.
Alle, die Reliquien zerstören, werden dasselbe Schicksal erleiden wie die Kommunisten und Nazis. Diesa ist nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht.
Ihr solltet den Heiligen Alexander von Swir kennenlernen, dessen Reliquien sich am Ladogasee in Nordrussland in der Nähe von St. Petersburg befinden.
Man nennt ihn den russischen Abraham, da ihm die Heilige Dreifaltigkeit erschienen ist. Seine Reliquien sehen heute genauso aus wie der Körper eines gewöhnlichen Menschen, nur gelb wie Wachs. Fotos davon findet man im Internet. Nägel und Adern sind auf der Hand auch heute sichtbar.
Die Kommunisten waren in ihrer Theomachie noch viel schlimmer (als die heutigen Behörden – Anm. d. Red.) und behaupteten, die Reliquien seien Fälschungen. Als sie den Heiligen mit einem Skalpell schnitten, öffneten sich seine Augen. Als sie seine Augen wieder zunähten, schnitten sie ihn erneut, und Blut floss. Danach schlossen sie die Reliquien einfach. Das sind alles ganz normale Menschen, und sie sollten nicht mit Gott und seinen Heiligen spielen.
Es ist eine Macht, die stärker ist als jede irdische.
Vater Strahinja weist darauf hin, dass in der westlichen Welt nur die materielle, nicht die spirituelle Komponente berücksichtigt wird. Gott wird an den Rand gedrängt, der Mensch in den Vordergrund gerückt.
Im Westen werden bereits Kathedralen verkauft und Cafés darin eröffnet. Da keine Menschen mehr in diese Kirchen gehen und man es gewohnt ist, Geld zu verdienen, müssen die Gebäude verkauft werden, um Gewinne zu erzielen. Es bedeutet diesen Menschen nichts mehr und zeigt nur, wer sie sind und welchen Glauben sie haben und wie groß jener ist.
Die westliche Welt wird das jedem antun, weil sie Christus versteckt, irgendwo begraben und nun in der Dunkelheit leben. Im Mittelpunkt steht für sie der Mensch, nicht Christus.
Abschließend gibt der Priester Ratschläge, wie die orthodoxe Bevölkerung in der Ukraine diese Verfolgungen und Angriffe auf ihren Glauben, denen sie ständig ausgesetzt ist, ertragen kann.
Von Lenin bis heute herrschte eine Pause im Glauben. Menschen wurden verhaftet, weil sie in ihren Häusern gemeinsam zu Gott beteten. Manche zeigten andere dafür an.
Haltet euch an Gott fest, behaltet Gott in euch. Bewahrt euer Leben und das Leben eurer Nächsten, damit sie nicht durch die Hände dieser Gesetzlosen umkommen. Sieg ist nur möglich, wenn ihr bei Christus bleibt.
Sie sollten so bleiben, wie ihre Großväter und Urgroßväter waren, die die Tataren, Mongolen, Franzosen, Deutschen und Kommunisten ertragen mussten und wahrscheinlich auch dieses Regime ertragen werden, das nun großen Schmerz und Leid gebracht hat.“
