S’chi-Archimandrit Gabriel (Bunge): Vom Benediktiner zum orthodoxen Mönchtum
Kurze Fakten über den bekannten schweizerischen orthodoxen Asketen.
Frühe Jahre und monastischer Weg
Gabriel Bunge (weltlich Gabriel Bunge) wurde am 31. Oktober 1940 in Köln, Deutschland, in einer Familie mit protestantischen und katholischen Wurzeln geboren. Im Alter von 22 Jahren trat er in den Benediktinerorden der Abtei Chevetogne in Belgien ein, wo er 18 Jahre lang Theologie, Philosophie und Patrologie studierte. 1972 wurde er zum Priester geweiht.
Weg zur Orthodoxie
Ab 1980 lebte Pater Gabriel in der Einsiedelei des Heiligen Kreuzes im Kanton Tessin, Schweiz, nach der alten benediktinischen Regel. Er studierte die Werke der östlichen Kirchenväter, insbesondere Evagrius Ponticus, und übersetzte sie ins Deutsche. Seine tiefe Auseinandersetzung mit der patristischen Tradition führte ihn zur Entscheidung, zur Orthodoxie zu wechseln.
Am 27. August 2010, am Vorabend des Festes der Entschlafung der Heiligen Gottesmutter, wurde Pater Gabriel in die Orthodoxe Kirche in Moskau aufgenommen und erhielt den Titel Schiarchimandrit Gabriel.
Leben in Abgeschiedenheit
Nach der Aufnahme in die Orthodoxe Kirche setzte Schiarchimandrit Gabriel sein zurückgezogenes Leben in den Schweizer Bergen fort, wo er Vorsteher des Kreuzerhöhungs-Klosters wurde, das zur Russischen Orthodoxen Kirche gehört. Er widmete sich Gebet, geistlicher Begleitung und dem Verfassen von Schriften über das geistliche Leben und Gebetspraxis.
Werke und Vermächtnis
Schiarchimandrit Gabriel ist Autor mehrerer Bücher über geistliches Leben und Gebetspraxis, darunter:
- „Die kargen Gefäße: Praxis des persönlichen Gebets nach der Überlieferung der Heiligen Väter“
- „Der Geist des Trösters“
- „Drachenwein und Engelsbrot“
- „Geistliche Vaterschaft“
Bedeutung und Einfluss
Schiarchimandrit Gabriel Bunge übt einen tiefgreifenden Einfluss auf das heutige orthodoxe Klerus und die Gläubigen aus durch seine Lehre über Gebet, geistliches Leben und asketische Praxis. Seine Bücher und Anleitungen helfen den Menschen, die Traditionen der Heiligen Väter besser zu verstehen, die persönliche Gebetspraxis zu stärken und zu geistlicher Vollkommenheit zu streben. Der Altvater gilt als Beispiel wahrer christlicher Askese, die ein zurückgezogenes monastisches Leben mit aktivem geistlichem Beistand verbindet.