Christliche Kreuze am Grab der Propheten in Jerusalem lösten Streit aus

Russische Kirchliche Mission verteidigt Anbringung religiöser Symbole – israelisches Ministerium fordert Entfernung
Am Grab der Propheten auf dem Ölberg in Jerusalem sorgt die Anbringung kleiner christlicher Kreuze durch die Russische Kirchliche Mission für einen erbitterten Streit zwischen jüdischen und christlichen Gruppen. Die Stätte wird von beiden Religionen verehrt – sie gilt traditionell als Ruhestätte der alttestamentlichen Propheten Haggai, Sacharja und Maleachi. Darüber berichtete das katholische Nachrichtenportal domradio.de.
Auslöser der Kontroverse sind Reparaturarbeiten, bei denen die Russische Kirchliche Mission, die das Gelände am Ölberg offiziell verwaltet, kleine Kreuze an den Geländern einer Zugangstreppe anbrachte. Vertreter jüdisch-ultraorthodoxer und nationalistischer Gruppen kritisierten dies scharf. Sie warfen der Mission vor, jüdische Gläubige zu provozieren und deren Religionsausübung zu behindern. In sozialen Netzwerken kursierten Falschmeldungen, die von einer „christlichen Besetzung“ des Grabes sprachen.
Das israelische Ministerium für religiöse Angelegenheiten forderte daraufhin die Entfernung der Kreuze. Ein Kompromissvorschlag der Mission, die Symbole durch ein Christusmonogramm zu ersetzen, wurde ebenfalls abgelehnt. Die Russische Kirchliche Mission betonte unterdessen ihr Engagement für religiösen Respekt: Man halte die Stätte seit über 100 Jahren für alle offen. Bereits im 19. Jahrhundert hatte ein osmanisches Gericht entschieden, dass das Grab der Propheten Besuchern aller Glaubensrichtungen zugänglich sein müsse.
Die UOJ berichtete zuvor, dass die Oberhäupter der Kirchen Jerusalems den Waffenstillstand im Gaza-Streifen unterstützen.