Video-Aufnahmen über Spätabbrüche lösten in Kanada breite Reaktionen aus
Videos einer Aktivistin über Undercover-Abtreibungskliniken haben Kanada in Aufruhr versetzt.
Am 04. Dezember 2025 erschien die Nachricht, dass die verdeckten Aufnahmen der Aktivistin Alissa Golob eine landesweite Debatte über die Zugänglichkeit von Spätabbrüchen in Kanada ausgelöst haben. Golob besuchte 2023 Kliniken in unterschiedlichen Städten, gab sich als unentschlossene Schwangere aus und erhielt nach eigenen Angaben mehrfach die Auskunft, dass Abbrüche auch in sehr fortgeschrittener Schwangerschaft ohne medizinische Begründung möglich seien. Die Aussagen des Klinikpersonals in den Videos widersprechen politischen Behauptungen, wonach späte Eingriffe nur bei schweren gesundheitlichen Gründen erfolgen. Darüber berichtete catholicregister.
Die Veröffentlichung der Aufnahmen führte zu deutlichen Reaktionen aus der Bevölkerung. Viele Kanadierinnen und Kanadier äußerten Überraschung und Bestürzung, darunter auch Personen, die sich grundsätzlich für Abtreibungsrechte aussprechen. Vertreter entsprechender Organisationen kritisierten die Videos wegen angeblich fehlendem Kontext, während Golob betont, dass vollständige Versionen ausgewählten Medien zur Prüfung vorliegen. Ärztinnen und Ärzte reagierten intern teils ablehnend, bis andere die veröffentlichten Sequenzen teilten.
Besonderes Aufsehen erregt Golobs Hinweis, dass sie das in Calgary aufgezeichnete Material aufgrund der dort geltenden Schutzbereiche nicht veröffentlichen darf. Eine öffentliche Stellungnahme der betroffenen Einrichtungen steht aus. In der Diskussion spielt zudem die Frage eine Rolle, wie zuverlässig kanadische Statistiken zu späten Schwangerschaftsabbrüchen sind, da bestimmte Fälle nach der 20. Woche als Totgeburten erfasst werden und die Meldung durch die Provinzen freiwillig erfolgt. Golob plant weitere Veröffentlichungen nur bei Änderungen der Rechtslage in Alberta.
Zuvor hat die UOJ berichtet, dass in Frankfurt eine Kirche als Unterschlupf für Obdachlose dient.