Minsk: Mediziner und Geistliche berieten Fragen der Transplantationsmedizin
Ärzte und orthodoxe Priester betonten die untrennbare Verbindung von medizinischer Verantwortung und seelsorgerlicher Begleitung
Bei der wissenschaftlich-praktischen Tagung „Botkin Meetings“ am 28. November 2025 in Minsk haben sich Mediziner und orthodoxe Geistliche über zentrale bioethische Herausforderungen der modernen Transplantationsmedizin ausgetauscht. Im Mittelpunkt standen Fragen der Patientenbegleitung, der Zusammenarbeit von Ärzten und Krankenhausseelsorgern sowie gemeinsame ethische Entscheidungsprozesse in Grenzsituationen. Darüber berichtete das serbische Patriarchat auf seiner Webseite.
Vertreter der belarussischen Transplantations- und Onkologiemedizin, Geistliche der belarussisch-orthodoxen Kirche sowie Gäste aus Serbien und der russisch-orthodoxen Kirche diskutierten praktische Lösungsansätze zu Fragen wie Organentnahme, Einwilligung, seelsorgerliche Begleitung schwerkranker Patienten und die Rolle geistlicher Betreuung im Klinikalltag. Belarus stellte dabei sein entwickeltes Transplantationsprogramm sowie das landesweite Netz von Krankenhauskapellen und Klinikseelsorgern vor.
Zu den Eröffnungsrednern gehörten Metropolit Veniamin, der einen Gebetsgottesdienst in der Botkin-Kapelle feierte, sowie Vertreter des belarussischen Gesundheitsministeriums und der serbischen Delegation. Im Rahmen der Konferenz wurde auch über die seelsorgerliche Unterstützung medizinischer Teams gesprochen, die nach Angaben der Veranstalter einen wesentlichen Beitrag zur Patientenversorgung leistet.
Die Tagung bot eine internationale Plattform für den Austausch fachlicher und ethischer Erfahrungen, insbesondere zwischen belarussischen und serbischen Spezialisten der Transplantationsmedizin. Vertreter beider Länder betonten den Wert der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Religion bei der Lösung bioethischer Fragen.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Bischof Johannes in Sofia vor Ökumenismus ohne Buße gewarnt hatte.