Diakon Igor Willimowski: „Normen der Welt sind keine Maßstäbe für Christen“

Auszug aus der Bergpredigt ruft zu radikaler Liebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe auf – jenseits menschlicher Erwartungen
Am 18. Sonntag nach Pfingsten, dem 12. Oktober 2025, predigte Diakon Igor Willimowski in der St.-Barbara-Kirche zu Krefeld (ROK) über Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Feindesliebe (Lk 6, 31–36). Die Gemeinde veröffentlichte dies auf ihrem YouTube-Kanal.
In seiner Predigt über einen Abschnitt aus der Bergpredigt macht Diakon Igor Willimowski deutlich: Christsein bedeutet, die Maßstäbe der Welt zu überschreiten. Während die „goldene Regel“ – „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“ – in zwischenmenschlichen Beziehungen sinnvoll ist, ruft Christus zu weit mehr auf: zu selbstloser Liebe, zum Verzicht auf Gegenerwartung und sogar zur Feindesliebe.
Der Diakon betont, dass wahre Nächstenliebe nicht auf Gegenseitigkeit basiert, sondern ein Ausdruck innerer Barmherzigkeit ist. Wer liebt, darf keine Gegenleistung erwarten – auch nicht von anderen Christen. Besonders herausfordernd sei Jesu Aufruf, auch die Feinde zu lieben. Dies verlange ein tiefes Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft, im Gegenüber ein Abbild Gottes zu erkennen, selbst wenn es verborgen ist.
Die Predigt endet mit einem Aufruf zur praktischen Umsetzung im Alltag: in Familie, Gemeinde und Arbeitswelt. Denn nur durch gelebte Barmherzigkeit könne man hoffen, selbst barmherzig gerichtet zu werden. Ein Weg, der uns herausfordert – aber auch die Hoffnung auf den „großen Lohn“ trägt, den Christus verheißt.
Die UOJ berichtete zuvor über die gemeinsame Pastoralkonferenz der deutschen Diözesen der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (ROK) und der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) in Krefeld sowie die Segnung einer neuen Ikone der Synaxis Heiliger der Deutschen Lande.