Drei Jahre im Amt: Metropolit Nikolaj zieht Bilanz zur Lage der Russischen Auslandskirche

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Metropolit Nikolaj steht seit drei Jahren der Russischen Auslandskirche vor. Foto: ekaterinburg-eparhia.ru Metropolit Nikolaj steht seit drei Jahren der Russischen Auslandskirche vor. Foto: ekaterinburg-eparhia.ru

Im Interview spricht der Ersthierarch über Wachstum, Herausforderungen in der Ukraine, die Synode in Manhattan und die geistliche Zukunft der Kirche.

Am 18. September jährte sich die Ernennung von Metropolit Nikolaj zum Ersthierarchen der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) zum dritten Mal. Im Interview mit dem Portal „Pravoslavie“ blickt er auf eine Zeit geistlicher Stärkung, wachsender Gemeinden und internationaler Herausforderungen zurück. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung der Kirche, die schwierige Lage in der Ukraine, das Verhältnis zu anderen orthodoxen Kirchen – und die umfassende Renovierung des Synodensitzes in Manhattan.

Metropolit Nikolaj sieht die weltweite Entwicklung der Kirche trotz zahlreicher Herausforderungen als ermutigend. Im Gespräch mit Dmitri Zlodorew beschreibt er die dynamische Entfaltung des kirchlichen Lebens – insbesondere in den USA, der Karibik und Europa – und hebt das geistliche Wachstum in Gemeinden, Klöstern, Schulen und Jugendlagern hervor.

Besonderes Augenmerk legt Metropolit Nikolaj auf die schwierige Lage der orthodoxen Christen in der Ukraine. Die ROKA leistet weiterhin intensive humanitäre und moralische Unterstützung für die kanonische Ukrainische Orthodoxe Kirche, darunter Spenden in Höhe von rund einer Million US-Dollar. „Wir beten für den Frieden – nicht nur mit Worten, sondern durch gelebten Glauben“, so der Metropolit.

Zentrales Thema ist zudem der historische Synodensitz in Manhattan, der umfassend saniert wird. Das mehr als 100 Jahre alte Gebäude gilt als Herz der Auslandskirche. Die Renovierung, die sich über zehn Jahre erstrecken und etwa 15 Millionen Dollar kosten soll, ist für Metropolit Nikolaj ein „Werk geistlicher Bewahrung“.

In Nordamerika pflegt die ROKA zunehmend enge Beziehungen zu anderen orthodoxen Kirchen – besonders zur Orthodoxen Kirche in Amerika (OCA). Gemeinsame Liturgien, Wallfahrten und Dialoge sollen die Einheit unter den Gläubigen stärken. Auch in Serbien, im Heiligen Land und in Australien war Metropolit Nikolaj in den letzten Jahren unterwegs, um Gemeinden zu besuchen, Seelsorge zu leisten und das geistliche Band innerhalb der weltweiten orthodoxen Diaspora zu festigen.

Mit Blick in die Zukunft kündigte das geistliche Oberhaupt der Russischen Auslandskirche ein Bischofskonzil für 2026 in Deutschland zum 100-jährigen Jubiläum der Diözese an. Zudem wird über mögliche Heiligsprechungen – etwa von Pater Seraphim (Rose) oder Bruder Joseph Muñoz – innerhalb der Synode beraten. Die Frage nach einer Rückkehr der wundertätigen Gottesmutterikone von Kursk nach Russland sei offen, aber Gegenstand des Gebets und der weiteren Planung.

Die UOJ berichtete zuvor, dass Metropolit Nikolaj das Alexander-Newski-Gedenken in New Jersey leitete. 

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