Priester Konstantin Anikin rief zur geistlichen Wachsamkeit und Treue zur Kirche auf

Der Geistliche mahnte an, sich schon im irdischen Leben auf das Leben in der Ewigkeit vorzubereiten.
Zum 14. Herrentag nach Pfingsten, dem 14. September 2025, predigte Priester Konstantin Anikin in der russisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Isidor zu Berlin (ROK) über das Gleichnis vom Hochzeitsmahl (Mt 22,1–14). Die Gemeinde veröffentlichte dies auf ihrem YouTube-Kanal.
In seiner Predigt erläutert Priester Konstantin Anikin die tiefere Bedeutung des Gleichnisses vom Hochzeitsmahl als Einladung Gottes an alle Menschen zur Teilhabe am ewigen Leben – dargestellt durch das Festmahl. Die Kirche, insbesondere die heilige Liturgie, sei bereits jetzt dieser himmlische Ort, an dem Gläubige Gott begegnen und mit Christus vereint werden.
Der Priester mahnt, die Einladung Gottes nicht zu missachten, wie es im Gleichnis jene Gäste tun, die sogar die Boten des Königs töten. Diese Reaktion stehe exemplarisch für die Ablehnung Gottes durch die Welt. Auch heute verweigerten viele Menschen – teils unbewusst – diese Einladung, indem sie den Gottesdienst nur äußerlich erlebten oder sich vom geistlichen Leben abwendeten.
Besonders warnt der Geistliche vor einer oberflächlichen, individualistischen Religiosität, die das kirchliche Leben und die Mysterien ablehnt. Der Antichrist werde in einer zerspaltenen, von Sensationslust geprägten Welt auftreten und viele durch falsche Zeichen und Wunder verführen. Deshalb sei geistliche Wachsamkeit nötig – und Liebe zur Liturgie. Denn, so zitiert der Priester den heiligen Paisios, die Liebe zum Christentum beginne mit der Liebe zu den Gottesdiensten.
Das Gleichnis endet mit einem Mann ohne Hochzeitsgewand, der hinausgeworfen wird. Dieses Gewand stehe symbolisch für ein gerechtes Leben und die geistliche Vorbereitung auf das ewige Leben. Wer keine Früchte des Glaubens vorzuweisen habe, könne am Festmahl Gottes nicht teilnehmen.
Abschließend ruft Anikin die Gemeinde auf, sich im irdischen Leben aktiv auf das himmlische Hochzeitsmahl vorzubereiten – durch Buße, gute Werke, Standhaftigkeit im Glauben und Treue zur Kirche. Christus stehe jedem bei, der seine Einladung annimmt.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Erzbischof Tichon in Berlin zum Beginn des neuen Kirchenjahres gepredigt hatte.

