Medienrummel um renitente Ordensschwestern in Salzburg

Drei Nonnen besetzten das Kloster Goldenstein und wollen nicht in ein Pflegeheim.
Drei betagte Ordensfrauen haben ihr früheres Kloster bei Salzburg eigenmächtig wieder bezogen – gegen den Willen der katholischen Kirchenleitung. Sie wollen ihren Lebensabend nicht im Seniorenheim verbringen, sondern an dem Ort, an dem sie jahrzehntelang gelebt und gearbeitet haben. Der kirchliche Orden spricht von einer Eskalation – und verweist auf Sicherheitsbedenken. Darüber berichteten mehrere österreichische Medien wie „Der Standard“, „Kronenzeitung“ und „Kurier“.
Im österreichischen Elsbethen bei Salzburg sorgt ein ungewöhnlicher Konflikt für Aufsehen: Drei hochbetagte Augustiner-Chorfrauen haben ihr ehemaliges Kloster Schloss Goldenstein besetzt, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Schwester Bernadette (88), Schwester Regina (86) und Schwester Rita (81) waren zuvor in eine Seniorenresidenz verlegt worden – eigenen Angaben zufolge gegen ihren Willen.
Die Nonnen lebten und arbeiteten jahrzehntelang im Kloster und sehen sich im Recht, dort auch alt werden zu dürfen. Mit Unterstützung ehemaliger Schülerinnen und eines Schlüsseldienstes verschafften sie sich Zutritt zu dem Gebäude, das mittlerweile leersteht und ursprünglich nicht mehr für ein eigenständiges Leben vorgesehen war.
Der zuständige Ordensobere, Propst Markus Grasl vom Stift Reichersberg, zeigt sich „ratlos“ angesichts der Rückkehr und verweist auf gesundheitliche Bedenken und den schlechten Zustand der Räumlichkeiten. Laut Übergabevertrag an einen anderen Träger von 2022 hätten die Schwestern nur so lange in Goldenstein bleiben dürfen, wie es gesundheitlich und geistlich vertretbar sei.
Seit der Rückkehr mussten sich die Ordensfrauen mit Strom- und Wasserproblemen, dem Abbau eines Treppenlifts und fehlender Versorgung arrangieren. Hilfe kommt inzwischen von Unterstützern aus der Region – darunter dem Vizebürgermeister von Salzburg und lokalen Gastwirten. Auch über Instagram dokumentieren die Nonnen nun ihren Alltag und erhalten breite öffentliche Unterstützung.
Der Konflikt zwischen kirchlicher Fürsorge und individuellem Selbstbestimmungsrecht der Schwestern dürfte damit weitergehen – öffentlich und symbolträchtig. Ob die drei renitenten Schwestern beim Eintritt in den Orden einst ein Treue- und Gehorsamsgelübde abgelegt haben, ist nicht bekannt...