Archäologen wollen das biblische Bethsaida am See Genezareth gefunden haben

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Die Gegend um den See Genezareth spielt eine bedeutende Rolle im Neuen Testament. Viele Berichte der Evangelien sind dort lokalisiert, das Gebiet war ein Zentrum des Wirkens Jesu. Foro: Wikipedia Die Gegend um den See Genezareth spielt eine bedeutende Rolle im Neuen Testament. Viele Berichte der Evangelien sind dort lokalisiert, das Gebiet war ein Zentrum des Wirkens Jesu. Foro: Wikipedia

Neue Bereiche der Ausgrabungsstelle el-Aradsch sind durch ein Buschfeuer von der Vegetation freigelegt worden.

Ein Feuer hat am Ufer des See Genezareth in Israel eine Ausgrabungsstätte freigelegt, die Archäologen mit dem biblischen Fischerort Bethsaida in Verbindung bringen – der Heimat des Apostels Petrus. Der Ort el-Aradsch konkurriert nun mit einer anderen Fundstelle in der Nähe um die historische Identität. Darüber berichtete das katholische Nachrichtenportal domradio.de.

Die Ausgrabungen am Nordufer des Sees, die bereits seit Jahren unter Leitung des israelischen Archäologen Mordechai Aviam stattfinden, erhalten nach dem Feuer nun neuen Auftrieb. Sie könnten zur Lokalisierung des seit der Antike verschollenen biblischen Ortes Bethsaida führen – der Heimat der Apostel Petrus, Andreas und Philippus; nach biblischer Überlieferung berief Jesus dort seine ersten Jünger, vollzog eine Brotvermehrung und heilte einen Blinden.

Die Funde in el-Aradsch umfassen unter anderem ein römisches Badehaus, eine Münze von Kaiser Nero, und vor allem Überreste einer reich ausgestatteten Kirche mit Mosaiken und Inschriften aus dem 5. Jahrhundert. Zwei griechische Widmungen nennen das „Oberhaupt der himmlischen Boten“ und den „Hüter der Schlüssel“ – klare Hinweise auf Petrus, der als erster Papst gilt.

Die Theorie, dass sich dort das antike Bethsaida befand, wird durch Schriften des Historikers Flavius Josephus gestützt. Demnach ließ Herodes Philippos den Ort zur Stadt Julias ausbauen. Die aktuelle Sicht auf die Ausgrabungsstätte zeigt: el-Aradsch war keine Fischerhütte, sondern eine städtische Siedlung.

Allerdings ist el-Aradsch nicht der einzige Ort, der Anspruch auf Bethsaida erhebt: Bereits 1987 hatte der Benediktiner-Archäologe Bargil Pixner bei Et-Tell, gut zwei Kilometer nordöstlich, eine andere mögliche Lokalisierung entdeckt. Dort fanden sich Mauern aus der Königszeit sowie Fischereigerät.

Die aktuelle Forschung favorisiert heute el-Aradsch, da hier sowohl die Lage am Wasser als auch die archäologischen und literarischen Hinweise stimmiger erscheinen. Der jüngste Waldbrand brachte keine neuen Funde, ermöglichte aber erstmals einen klaren Überblick über das Gelände.

Ob el-Aradsch künftig als Pilgerort an Bedeutung gewinnt, bleibt offen. Noch ist der Ort schwer erreichbar, und im Gegensatz zu etablierten Stätten wie Kapernaum, Tabgha oder dem Berg der Seligpreisungen hat er bislang nur wenige Besucher angezogen. Doch mit der Rückkehr des Tourismus ins Heilige Land könnte sich das ändern.

Die UOJ berichtete zuvor, dass in Jerusalem die Wand gefunden worden war, an der Christus den Blindgeborenen geheilt hatte

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