U-Bahn-Station in Teheran mit Maria und Jesus ausgeschmückt
Station nahe armenischer Kathedrale zeigt christliche Bildmotive – vor dem Hintergrund eingeschränkter Religionsfreiheit im Iran
In Teheran ist eine U-Bahn-Station der Gottesmutter Maria gewidmet und mit christlichen Darstellungen ausgeschmückt. Das Projekt soll religiöse Koexistenz symbolisieren, steht jedoch im Kontrast zur angespannten Lage religiöser Minderheiten im Iran, wie das katholische Nachrichtenportal kath.net am 30. Dezember 2025 berichtete.
Wie das Portal berichtete, liegt die U-Bahn-Station „Maryam-e Moghaddas“ (Heilige Maria) in unmittelbarer Nähe der armenischen Kathedrale und enthält mehrere Kunstwerke zu Ehren Jesu Christi, der Gottesmutter Maria und des Heiligen Geistes.
Die Künstlerin Tina Tarigh Mehr erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die öffentlich ausgestellten Werke sollten Respekt gegenüber „anderen Religionen, insbesondere dem Christentum“ vermitteln. Der römisch-katholische Kardinal Dominique Joseph Mathieu OFM, Erzbischof von Teheran-Isfahan, wies in einem Beitrag für die Missionsagentur Fides darauf hin, dass Jesus und Maria in den Darstellungen mit geschlossenen Augen oder ohne Pupillen gezeigt werden.
Auch der Teheraner Bürgermeister Alireza Zakani betonte die symbolische Bedeutung des Projekts. Die Namensgebung solle die Heilige Maria ehren und die Koexistenz der göttlichen Religionen in Teheran sichtbar machen, schrieb er im sozialen Netzwerk X.
Der Iran ist eine Islamische Republik mit dem Islam als Staatsreligion. Zwar erkennt die Verfassung Christen, Juden und Zoroastrier als religiöse Minderheiten an, doch berichten Organisationen wie „Aid to the Church in Need“ von schwerwiegenden Verletzungen der Religionsfreiheit. Konversionen vom Islam zum Christentum sind verboten, missionarische Tätigkeit steht unter Todesstrafe.
Die UOJ berichtete zuvor, dass die serbische Post eine Briefmarke zum Jubiläum 1700 Jahre Konzil von Nizäa herausgab.