Deutschland verbietet islamistische Bewegung „Muslim Interaktiv“
Razzien in Berlin, Hamburg und Hessen – Innenministerium spricht von „Schlag gegen islamistische Polarisierung“
In Berlin, Hamburg und Hessen führten Sicherheitskräfte am Dienstag eine großangelegte Razzia gegen islamistische Netzwerke durch. Betroffen war vor allem die Gruppierung „Muslim Interaktiv“, die vom Bundesinnenministerium verboten wurde. Sie hatte wiederholt zur Errichtung eines Kalifats aufgerufen und gegen Israel sowie westliche Werte gehetzt. Darüber berichtet euronews.
Das BMI hat heute den Verein „Muslim Interaktiv“ verboten, da er sich mit seinem Zweck und seiner Tätigkeit gegen die verfassungsmäßige Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung richtet. Der Verein wird aufgelöst und das Vermögen wird beschlagnahmt.
— Bundesministerium des Innern (@BMI_Bund) November 5, 2025
Innenminister Alexander Dobrindt sprach von einem „klaren Schlag gegen islamistische Polarisierung“. Wer in Deutschland das Kalifat propagiere, Frauenrechte und Minderheiten verachte und antisemitische Propaganda verbreite, müsse mit den vollen Konsequenzen rechnen. Das Vermögen der Gruppe wird beschlagnahmt, ihre Online-Auftritte gelöscht.
„Muslim Interaktiv“ war vor allem in sozialen Netzwerken aktiv und erreichte Tausende Follower. Im Frühjahr sorgte die Organisation mit einer Kundgebung in Hamburg unter dem Motto „Das Kalifat ist die Lösung“ für Empörung. Auch die Gruppen „Generation Islam“ und „Reality Islam“ stehen im Verdacht, Jugendliche über das Internet zu radikalisieren.
Zuvor hat die UOJ berichtet, dass einige Weihnachtsmärkte wegen Terrorangst abgesagt wurden.