In Krakau warnen jüdische Führer vor wachsender existenzieller Bedrohung in Europa
Boris Johnson und Rabbiner fordern Schutz der jüdischen Gemeinschaften vor zunehmendem Hass und Gewalt
Beim Gipfeltreffen der European Jewish Association (EJA) in Krakau warnten jüdische Führer und Politiker vor einer dramatischen Zunahme von Antisemitismus und antiisraelischem Hass in Europa. Darüber berichtet JNS.
Rabbiner Daniel Walker, Überlebender des Messerangriffs von Manchester, schilderte die wachsende Angst der Gemeinden und betonte, dass „die Sprache des Hasses gegen Juden heute dieselbe ist wie vor 80 Jahren“. Neben ihm sprach auch der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson, der die Politik der britischen Regierung kritisierte, die „durch falsche Gleichsetzungen zwischen Israel und Hamas Antisemiten ermutige“.
Rabbiner Menachem Margolin, Vorsitzender der EJA, nannte die Lage „existentiell bedrohlich“ und erklärte, dass viele Juden Europa bereits verlassen hätten. „Regierungen müssen Juden endlich effektiv schützen“, forderte er. Margolin kündigte an, dass Rabbiner künftig in Selbstverteidigung ausgebildet würden, weil staatlicher Schutz vielerorts versage.
Die zweitägige Konferenz, an der rund 200 jüdische Vertreter und Politiker aus ganz Europa teilnahmen, stand kurz vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht und endete mit einem Besuch in Auschwitz als Mahnung gegen das Vergessen.
Zuvor hat die UOJ berichtet, dass Abraham Lehrer einen Gottesdienst nach skandalöser Aussage eines Bischofs verließ.