Erzbischof Mourad warnte: „Die Kirche in Syrien stirbt“
Christen verlassen massenhaft das Land – Gefahr zunehmender Instabilität
Der syrisch-katholische Erzbischof von Homs, Jacques Mourad, hat die politische und gesellschaftliche Lage in Syrien scharf kritisiert. Gegenüber dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ sprach er von einer „unhaltbaren rechtlichen und politischen Situation“ und zog Parallelen zu Afghanistan. Zwar herrsche nicht dieselbe Gewalt, doch der Druck auf die Bevölkerung nehme stetig zu. Der Weg zu Freiheit und Demokratie sei noch weit.
Besonders die christliche Minderheit leide unter der Unsicherheit. Viele Gläubige hätten das Land bereits verlassen, warnte Mourad: „Die Kirche in Syrien stirbt. Es gibt keine Freiheit, weder religiöse noch politische.“ Eine Eindämmung der Fluchtbewegung sei nur mit einem klaren Regierungssystem und stabilen Sicherheitsstrukturen möglich.
Der Erzbischof forderte die internationale Gemeinschaft auf, angesichts von Gewalt und Anschlägen in Syrien endlich eine klare Position zu beziehen. Staatliche wie zivilgesellschaftliche Akteure müssten gemeinsam die Angst in der Bevölkerung abbauen und die Bedeutung von Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit stärken. Priester Jacques Mourad war einst in Syrien Gefangener der Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (Video-Interview).
Zugleich verwies Mourad auf kirchliche Initiativen, etwa Ausbildungsprogramme für junge Christen in Aleppo, die künftig politische Verantwortung übernehmen sollen. Christen fühlten sich jedoch nach wie vor wie Fremde im eigenen Land. Laut „Kirche in Not“ ist ihre Zahl seit Beginn des Bürgerkriegs von 2,1 Millionen auf rund 500.000 gesunken.
Die UOJ berichtete zuvor, dass China seinen Kurs gegen Christen verschäfte.