Priester Konstantin Anikin in Berlin: „Gott ist der Arzt unserer Seele“

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Priester Konstantin Anikin sprach in der Gemeinde des Heiligen Isidor in Berlin. Foto: Screenshot YouTube Priester Konstantin Anikin sprach in der Gemeinde des Heiligen Isidor in Berlin. Foto: Screenshot YouTube

In seiner Predigt zur Auferweckung des Jünglings von Nain sprach der russisch-orthodoxe Geistliche über Barmherzigkeit, seelisches Leid und die Hoffnung auf Auferstehung

Zum 19. Herrentag nach Pfingsten, dem 19. Oktober 2025, predigte Priester Konstantin Anikin in der russisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Isidor zu Berlin (ROK) zur Auferweckung des Jünglings von Nain aus dem Lukasevangelium. Die Gemeinde veröffentlichte dies auf ihrem YouTube-Kanal.

In seiner Auslegung betonte Priester Konstantin Anikin die seelische Notlage der trauernden Witwe, die in der damaligen Gesellschaft vollständig schutzlos war. Der Verlust ihres einzigen Sohnes sei nicht nur ein persönlicher Schicksalsschlag, sondern auch ein Sinnbild tiefer Verlassenheit gewesen. Christus habe in dieser Begegnung, wie in Lk 7,11–16 beschrieben, seine göttliche Barmherzigkeit offenbart, indem er das Leid der Frau sah, ihre Tränen teilte und ihr den Sohn zurückgab – ein Vorzeichen der künftigen Auferstehung.

Der Geistliche erinnerte daran, dass der Mensch in seinem tiefsten Schmerz keine irdische Hilfe finde – weder Philosophie noch Wissenschaft könnten die Wunden der Seele heilen. Nur Gott selbst, so Priester Konstantin Anikin, sei der wahre Arzt unserer Seele.

Der Geistliche zog zudem eine Parallele zur Gottesmutter Maria, die ebenfalls als Witwe ihren Sohn verlor. Er erinnerte daran, dass der auferstandene Christus die eigentliche Hoffnung für alle sei, die Trauer, Verlust und Einsamkeit erfahren. Die Szene von Nain verweise nicht nur auf ein Wunder der Vergangenheit, sondern auf die universale Zusage des ewigen Lebens durch die Auferstehung Christi, die jeden Sonntag im Gottesdienst gefeiert werde.

Abschließend rief Priester Konstantin Anikin dazu auf, das Evangelium nicht nur zu hören, sondern im Alltag zu leben. Christen sollten sich täglich im göttlichen Gesetz üben und das Wort Gottes in ihr Leben übersetzen. Nur durch die innere Aneignung der christlichen Botschaft wachse die Liebe zum Nächsten und die Hoffnung auf die eigene Auferstehung. Jeder Sonntag sei ein „kleines Ostern“, das uns an diese Verheißung erinnere.



Die UOJ berichtete zuvor, dass Erzbischof Tichon zum Vertrauen in die Gottesmutter aufgerufen hatte.
 
 

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