Bischof Hiob betonte in Salzburg die Kraft des Glaubens

Der Gedanke zur Gründung einer orthodoxen Gemeinde in der Landeshauptstadt entstand während des Zweiten Weltkrieges
Am 19. Oktober 2025, dem Sonntag nach dem Fest Mariä Schutz, besuchte Bischof Hiob von Stuttgart von der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) die Salzburger Gemeinde, die dem Schutz der Gottesmutter geweiht ist. Die Gemeinde plant derzeit eine umfassende Erneuerung ihrer kleinen, in den 1960er-Jahren errichteten Kirche. Darüber berichtete die Diözese auf ihrem Telegram-Kanal.
Die orthodoxe Gemeinde „Maria Schutz“ in Salzburg entstand während des Zweiten Weltkriegs aus dem Wunsch russischer Emigranten und Zwangsarbeiter nach geistlicher Betreuung. 1945 wurde sie offiziell gegründet, als Erzpriester Fedor Raevskij erstmals heimlich in einem Privathaus Gottesdienst feierte. Nach dem Krieg entwickelte sich die Gemeinde schnell weiter und fand zunächst in der St.-Michaelskirche am Residenzplatz eine Heimat, später im DP-Lager Parsch, wo sie mit der Entsendung Erzbischofs Stefan (Sevbo) 1947 zur zentralen Gemeinde der Diözese wurde.
Trotz großer Herausforderungen – darunter das verheerende Feuer 1950 – entstand 1964 eine neue Kirche in der Christian-Doppler-Straße. Das Gemeindeleben wurde über Jahrzehnte von engagierten Persönlichkeiten getragen und durch Zuwanderung aus Osteuropa stetig gestärkt.
In den 2000er-Jahren kam es zu einer Neuorganisation unter Erzbischof Mark, und mit Priester Georgij Charlov als Seelsorger ab 2009 erlebte die Gemeinde eine geistliche und pädagogische Erneuerung. Heute ist die Pfarrei durch regelmäßige Gottesdienste, Bildungsangebote und eine wachsende Zahl an Gläubigen ein lebendiges Zentrum orthodoxen Lebens in Salzburg.
In seiner Predigt sprach Bischof Hiob über den heiligen Apostel Thomas, dessen Gedenktag am Sonntag gefeiert wurde. Am Beispiel des zunächst zweifelnden Jüngers betonte der Bischof, dass echter Glaube tief und kraftvoll sei – auch wenn er mit Unsicherheit beginne. Gott eröffne jedem Menschen seinen eigenen Weg zum Glauben, verlange aber den ersten Schritt des Vertrauens, ohne den sich der Glaube nicht entfalten könne.
Die UOJ berichtete zuvor, dass die Sanierung an der ROKA-Synodalresidenz in New York voranschreitet.
