Neuer Angriff auf Kircheneigentum im Kosovo verurteilt
Serbisch-orthodoxe Kirche beklagt Vandalismus an Kirche in Lipljan
Die Diözese Raška-Prizren des serbisch-orthodoxen Patriarchats hat einen erneuten Angriff auf kirchliches Eigentum im Kosovo verurteilt. Am Abend des 4. Dezember 2025 gegen 18 Uhr wurde die Flagge der serbisch-orthodoxen Kirche vom Glockenturm der Kirche Mariä Darstellung in Lipljan entfernt. Die Tat ereignete sich nur einen Tag nach dem kirchlichen Fest, wie Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen. Darüber berichtete das serbische Patriarchat auf seiner Webseite.
Die Diözese Raška-Prizren bezeichnet die Aktion als Einschüchterung der verbliebenen orthodoxen Christen in der Region und als Signal für mögliche weitere Angriffe. Bereits im Juni 2023 war ein ähnlicher Vorfall verzeichnet worden, damals konnte der Täter nicht ermittelt werden.
Die serbisch-orthodoxe Kirche kritisiert die kosovarischen Institutionen scharf. Laut Diözese werden Täter meist nicht bestraft oder erhalten nur symbolische Strafen. Dies untergrabe das Sicherheitsgefühl der Gläubigen und ermutige extremistische Gruppen zu weiteren Angriffen.
Abschließend appelliert die Diözese Raška-Prizren an die internationale Gemeinschaft, den Vorfall zu verurteilen und die Rechte der serbisch-orthodoxen Kirche zu schützen. Nur ein konsequenter Schutz der Gläubigen könne ein friedliches Leben und das Fortbestehen der Kirche gewährleisten.
In den letzten Jahren bleibt die Sicherheitslage für Angehörige der Serbisch‑Orthodoxe Kirche im Kosovo angespannt. Historisch waren viele Kirchen und Klöster, darunter zum Beispiel Visoki Dečani und das Patriarchat von Peć, durch die internationale militärische Kosovo-Mission KFOR unter Schutz gestellt worden, um sie vor Zerstörung, Vandalismus oder Übergriffen zu bewahren.
Allerdings wurde ab etwa 2010 der Großteil der Schutzaufgaben auf die einheimische Kosovo Police Service (KPS) übertragen, so auch beim Kloster Gračanica und weiteren Sakralbauten.
Dennoch verbleiben einige bedeutende Klöster, darunter Dečani und Peć, offiziell unter dem Mandat von KFOR, vor allem weil internationale Behörden und die Kirche selbst Bedenken bezüglich der Sicherheit durch lokale Polizei äußern.
Trotzdem berichten Kirchenvertreter und internationale Dokumentationen wiederholt von Zwischenfällen wie Vandalismus oder Einschüchterungen, was zeigt, dass Polizeischutz allein nicht ausreicht, um Kircheigentum und Gläubige voll zu schützen.
Vor diesem Hintergrund fordern viele Angehörige der serbisch‑orthodoxen Gemeinschaft eine verstärkte internationale und institutionelle Aufmerksamkeit. Sie sehen den weiteren Schutz ihrer religiösen Stätten als unverzichtbar, um Glaubens‑ und Minderheitenrechte zu sichern.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Metropolit Grigorije in Podgorica zelebriert hatte.