Costa Rica verschärfte Abtreibungsgesetz
Neue Regierungsverordnung verschärft das Gesetz drastisch – Kritik von Menschenrechtsorganisationen
Die Regierung von Präsident Rodrigo Chaves hat die Abtreibungsgesetze in Costa Rica deutlich verschärft. Nach einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums ist ein Schwangerschaftsabbruch künftig nur noch erlaubt, wenn das Leben der Mutter unmittelbar in Gefahr ist. Damit entfällt die bisherige Regelung, die auch die ernsthafte Gefährdung der körperlichen oder psychischen Gesundheit der Frau berücksichtigte. Darüber berichtet amerika21.
Die Entscheidung trat sofort in Kraft und benötigt keine Zustimmung des Parlaments. Kritiker sehen in dem Schritt ein Zugeständnis an konservative Gruppen, insbesondere im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2026. Menschenrechtsaktivistin Laura Valenciano von der Organisation Acceder warf der Regierung vor, Frauenrechte für politische Zwecke zu opfern, und forderte mehr Transparenz über die tatsächliche Zahl medizinisch notwendiger Abtreibungen.
Bereits zuvor hatte die Regierung angekündigt, härtere Strafen für Abtreibungen einzuführen – bis zu sechs Jahre Haft für Frauen und bis zu zwölf Jahre für Abtreibungen ohne Zustimmung der Schwangeren. Gesundheitsministerin Mariela Marín erklärte, die Regierung sei „für das Leben“, während Kritiker von einem Rückschritt im Schutz der Frauenrechte sprechen.
Zuvor hat die UOJ berichtet, dass laut einer Studie eine Abtreibung in den 20ern später Kinderlosigkeit zur Folge haben kann.