Priester Dragiša Jerkić sprach über Gottesbild, Freiheit und Geheimnis Christi
Theologische Vortragsreihe in der serbisch-orthodoxen Gemeinde Köln beleuchtete Identität, Erlösung und den Weg zur Vergöttlichung
Am Samstag, dem 29. November 2025, hielt Priester Dr. Dragiša Jerkić aus München im Pfarrhaus der serbisch-orthodoxen Gemeinde Köln einen Vortrag zum Thema „Das Gottesbild und die Dynamik der Freiheit: Von der Schöpfung zur Vergöttlichung“. Der Referent widmete sich Grundfragen der christlichen Anthropologie und der Suche des Menschen nach Identität, die sich wesentlich in Beziehungen formt und in Krisenzeiten besonders deutlich zutage tritt. Darüber berichtete die serbisch-orthodoxe Eparchie auf ihrer Webseite.
Der Geistliche erläuterte anhand der biblischen Schöpfungserzählung das Gottesbild im Menschen sowie dessen Fähigkeit zur freien und verantwortlichen Entscheidung. Er vertiefte die patristische Lehre von der Freiheit als Gabe, die es dem Menschen ermöglicht, das Gute zu wählen und sich in Liebe Gott zuzuwenden. Zudem erklärte er die theologischen Folgen des Sündenfalls, der Angst, Vergänglichkeit und Entfremdung in die Welt gebracht habe.
Der Vortrag schloss mit der Darstellung des „Geheimnisses Christi“, in dem sich nach Priester Dragiša Jerkić das eigentliche Wesen des Menschen offenbart. Christus vereine in seiner Person Gott und Mensch und erneuere durch seine Auferstehung die gesamte Schöpfung. Der Referent betonte, dass Freiheit im christlichen Verständnis Weg und Voraussetzung zur Vergöttlichung sei und dass jeder Gläubige berufen sei, in der Kirche an dieser Erneuerung mitzuwirken.
Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Die Teilnehmer tauschten sich über Freiheit im Zusammenhang mit Angst, Selbstliebe, zwischenmenschlichen Beziehungen und dem geistlichen Weg der Nachfolge Christi aus.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Bischof Johannes in Sofia vor Ökumenismus ohne Buße gewarnt hatte.