Einfluss religiöser Organisation auf Japans Politik führt zu Mord
Attentäter gesteht und nennt dabei Unification Church als zentrales Motiv
Der Mordprozess gegen Tetsuya Yamagami, den Attentäter des früheren japanischen Premierministers Shinzo Abe, hat den starken Einfluss der Unification Church auf Japans Politik offengelegt. Yamagami bekannte sich schuldig und erklärte, er habe Abe getötet, weil seine Familie durch hohe Spenden an die Kirche in den finanziellen Ruin getrieben worden sei. Darüber berichtet YeniSafak.
Die Mutter des Täters soll umgerechnet rund 660.000 US-Dollar an die religiöse Bewegung gespendet haben. Yamagami machte Abe verantwortlich, da dessen Familie enge Beziehungen zur Unification Church gepflegt habe.
Das Attentat im Juli 2022 löste landesweite Empörung aus und führte zu politischen Konsequenzen. Die japanische Regierung beantragte 2023 die Auflösung der Unification Church, die für ihre Massentrauungen und aggressiven Spendensysteme bekannt ist. Ein Gericht bestätigte den Antrag im März 2025.
Der Fall gilt als Wendepunkt im Verhältnis von Staat, Politik und religiösen Bewegungen in Japan. Das Urteil des Bezirksgerichts Nara wird im Januar 2026 erwartet.
Zuvor hat die UOJ berichtet, dass Syriens Präsident die Mariamite-Kathedrale in Damaskus besucht hat.