Christen unter Vorwand der „nationalen Sicherheit“ aus Türkei ausgewiesen

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Innenraum der Hagia Sophia. Foto: DR Innenraum der Hagia Sophia. Foto: DR

In dem Land verschärfen sich die Repressionen gegen Gläubige, die dort seit Jahrzehnten leben.

Nachdem die Hagia Sophia in Istanbul 2022 wieder in eine Moschee umgewandelt wurde, hat sich der Druck auf christliche Gemeinden verstärkt. Wie die Organisation ADF International berichtet, wurden in den letzten Jahren Hunderte von Christen, von denen viele seit 20 bis 30 Jahren dort lebten, gezwungen, das Land zu verlassen, berichtet die Tribune Chrétienne.

Ihnen wird die Verlängerung ihres Visums verweigert, sie dürfen weder Gottesdienste noch Bibelstunden abhalten und nun werden sie auch noch ausgewiesen.

Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten weist das türkische Innenministerium Christen spezielle „Sicherheitscodes“ zu – N-82 und G-87 –, die ihnen automatisch die Einreise in das Land verbieten. So werden Menschen, die seit Jahrzehnten friedlich in der Türkei leben, plötzlich zu einer „Bedrohung” erklärt und verlieren ihr Recht auf ein Zuhause, Arbeit und Familie.

Auf der OSZE-Konferenz für Menschenrechte in Warschau bezeichnete die ADF-Juristin Lydia Rieder das Geschehen als „Machtmissbrauch und direkte Verletzung der Religionsfreiheit“.

„Friedliche Christen als Sicherheitsrisiko zu bezeichnen, ist ein Angriff auf die Grundlagen von Toleranz und friedlichem Zusammenleben“, betonte sie.

Besondere Aufmerksamkeit der internationalen Beobachter erregte der Fall von Kenneth Vist, einem US-Bürger, der seit über dreißig Jahren in der Türkei lebt. Im Jahr 2019 wurde ihm plötzlich die Einreise in das Land, in dem seine Familie lebt, verboten. Jetzt kämpft er vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte um Gerechtigkeit und wirft Ankara vor, das Recht auf Glauben und Familienleben verletzt zu haben.

Nach Angaben der „Initiative für Religionsfreiheit“ sind Christen nach wie vor die am stärksten verfolgte religiöse Minderheit in der Türkei. Trotz der Erklärungen der Behörden über „Demokratie und Pluralismus“ zeigt die Realität immer häufiger das Gegenteil.

Wie die UOJ zuvor berichtete, verbot die Türkei bereits das zweite Jahr in Folge die Liturgie in Panagia Sumela.

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