Patriarch Daniel: „Ein reines Herz muss auch barmherzig sein“

Rumäniens Kirchenoberhaupt deutet das Gleichnis vom Sämann als Aufruf zu gelebtem Glauben
In seiner Auslegung des Gleichnisses vom Sämann am 21. Sonntag nach Pfingsten (12. Oktober 2025) sprach der rumänische Patriarch Daniel über das „reine und gute Herz“, das das Wort Gottes fruchtbar macht. Er predigte während der Göttlichen Liturgie in der Kapelle der Patriarchenresidenz in Bukarest. Seine Ansprache wurde auf der Webseite des Patriarchats veröffentlicht.
Das „reine und gute Herz“, so erklärte Patriarch Daniel, sei nicht bloß ein ehrliches oder aufrichtiges Herz, sondern eines, das auch Barmherzigkeit lebt. Es sei der geistliche Mittelpunkt des Menschen, in dem Gedanke, Gefühl und Wille mit der Gnade Gottes zusammenwirken, um Früchte des Glaubens hervorzubringen – im Wort, in der Tat und im Dienst am Nächsten. Allein das Wissen über den Glauben genüge nicht: Nur wer im Geist der Liebe handelt, lasse das Evangelium wirklich aufgehen.
Als leuchtende Vorbilder nannte der Patriarch die Heiligen, die durch Buße, Gebet, Fasten und heilige Kommunion ihre Herzen geläutert und durch barmherzige Liebe geheiligt hätten. Diese „großherzige Liebe“, wie sie Christus lebte, unterscheide sich von einer besitzergreifenden oder hochmütigen Liebe. „Gott helfe uns, dem Beispiel der Heiligen zu folgen, um das Licht des Evangeliums in uns fruchtbar zu machen“, sagte Patriarch Daniel zum Abschluss.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Patriarch Daniel die Heiligsprechung von Priester Dumitru Stăniloae im rumänischen Kloster Cernica vollzog, sowie über die bevorstehende Weihe der rumänischen Nationalkathedrale in Bukarest am 26. Oktober.
