Serbische Gemeinde Ulm: Gebet zum Schuljahresbeginn und Predigt über das Kreuztragen

30 September 07:30
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Zum Schuljahresbeginn galt die Aufmerksamkeit in Ulm besonders den jüngsten Gemeindemitgliedern. Foto: eparhija-nemacka.com Zum Schuljahresbeginn galt die Aufmerksamkeit in Ulm besonders den jüngsten Gemeindemitgliedern. Foto: eparhija-nemacka.com

Protopresbyter Ljubomir Zorica rief dazu auf, in der Familie und der Gemeinde die Kreuze der anderen mitzutragen.

Am Sonntag nach der Kreuzerhöhung, dem 28. September 2025, versammelte sich die serbisch-orthodoxe Gemeinde in der den heiligen Kosmas und Damianos geweihten Kirche in der Furttenbachstraße. Die Göttliche Liturgie wurde von Protopresbyter Ljubomir Zorica zelebriert. Im Anschluss fand das traditionelle Gebet zum Schuljahresbeginn statt – eine Anrufung des Heiligen Geistes für Schüler, Eltern und Lehrer, die seit 21 Jahren in dieser Form in Ulm gepflegt wird. Darüber berichtete die serbisch-orthodoxe Eparchie von Düsseldorf und ganz Deutschland auf ihrer Webseite.

In seiner Predigt ging der Geistliche auf die zentrale Botschaft des Evangeliums zum Sonntag nach Kreuzerhöhung ein (Mt 16,24): „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Er erinnerte daran, dass das Kreuztragen zum Wesen des christlichen Lebens gehört und dass echte Nachfolge Christi Selbstverleugnung, Geduld und tätige Demut erfordert.

Oft seien Christen unzufrieden mit dem Kreuz, das ihnen auferlegt sei – sei es Einsamkeit, Krankheit, familiäre Lasten oder seelische Kämpfe. Doch gerade die Annahme dieses persönlichen Kreuzes sei der Weg zu innerer Heilung und echter Nachfolge. Geduld bedeute dabei nicht bloßes Ertragen, sondern die bewusste Entscheidung, keine Schuldzuweisungen vorzunehmen und jede Prüfung als Gelegenheit zur geistlichen Reifung zu sehen.

Ein besonderer Schwerpunkt der Predigt lag auf dem Umgang mit den Schwächen und Sünden der Mitmenschen. Der Geistliche rief dazu auf, die Kreuze der anderen mitzutragen – insbesondere in der Familie und der kirchlichen Gemeinschaft. Harte Worte und mangelndes Mitgefühl könnten dazu führen, dass andere ihr eigenes Kreuz nicht mehr tragen können. Stattdessen gelte es, mit Sanftmut, Barmherzigkeit und der Bereitschaft zur inneren Umkehr aufeinander zuzugehen.

Zum Abschluss betonte der Geistliche, dass die Nachfolge Christi keine Theorie, sondern gelebte Realität sei: durch das stille Ertragen von Prüfungen, das Ablegen von Selbstrechtfertigung und das tägliche Gebet um Demut. So werde das Kreuz nicht nur zum Symbol des Leidens, sondern zum Weg der Auferstehung im Leben eines jeden Christen.

Im Rahmen des Gemeindetreffens hielten Lehrerin Natasa Djukanovic und Priester Ljubomir Zorica zudem ein Elterngespräch ab. Dabei wurden die Kinder für den serbisch-orthodoxen Religions- und Sprachunterricht angemeldet, der jeden Samstag stattfindet.

Die UOJ berichtete zuvor, dass der serbisch-orthodoxe Metropolit Grigorije in Berlin zu Einfachheit und Ausdauer im Glauben aufgerufen hatte.

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