Griechischer Theologe erklärt, wie man im digitalen Zeitalter Christ sein kann

„Die äußere Welt verändert sich mit der Digitalisierung, aber unsere innere Welt bleibt aufrechterhalten", sagt Erzpriester Theodor Zisis.
Die Kirche als Leib Christi und von Gott geschaffene Institution kann sich nicht mit der Welt verändern und sich den Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung anpassen. Dies erklärte der berühmte griechische Theologe und Professor der Theologischen Fakultät der Universität Thessaloniki, Erzpriester Theodor Zisis, in einem Interview auf dem griechischen YouTube-Kanal der UOJ.
Laut Vater Theodor Zisis bleibt die innere Welt eines Christen trotz der rasanten Entwicklung digitaler Technologien und der Veränderungen der äußeren Lebensweise intakt. „Das Evangelium erneuert sich nicht – der Mensch muss erneuert werden. Christus gehört nicht einer Ära zu, sondern allen Zeiten und Völkern. Wenn sich die Kirche mit der Welt stets verändern würde, würde sie nicht mehr die Kirche sein und stattdessen zu einem Teil der Welt werden“, betonte der Theologe.
Der Priester erinnerte an den Märtyrer Justin, den Philosophen, der von der Furchtlosigkeit der ersten Christen vor ihrem Tod schockiert war. Dies sei ihm zum lebendigen Zeugnis geworden, das den Philosophen zum Glauben geführt habe. „Dies zeugt von der Kraft wahren christlichen Lebens: Die Kirche muss sich nicht um der Welt willen modernisieren, sondern die Welt mit ihrer unveränderlichen Heiligkeit verwandeln“, sagte Vater Theodor.
Auf die Frage, wie ein moderner Laie im Kontext der Digitalisierung nach der orthodoxen Tradition leben könne, erinnerte Vater Theodor an die Bedeutung eines inneren Gebetslebens. „Der Herr sagte: ‚Geh in dein Zimmer und bete im Verborgenen zu deinem Vater.‘ Das bedeutet, dass wir trotz des Lärms der Außenwelt in Gemeinschaft mit Gott bleiben können. Wer die Gnade des Heiligen Geistes erfahren hat, ist nicht von äußeren Umständen abhängig“, bemerkte er.
Besondere Aufmerksamkeit wurde im Interview auf die Bedeutung der Heiligen Väter für die moderne Welt gerichtet. Erzpriester Theodor betonte, dass jeder von ihnen eine ewige Botschaft in sich trägt, hob aber insbesondere die Heiligen Gregor den Theologen und Gregor Palamas sowie andere Lehrer der hesychastischen Tradition hervor. „Der heutige Mensch, der Hektik und dem Lärm müde, braucht besonders Stille, Gebet und Reinigung des Herzens – und in diesem Erbe finden wir Antworten und Trost“, schloss der Theologe.
Laut Vater Theodor bleibt die Orthodoxie gerade deshalb lebendig, weil sie die ununterbrochene Verbindung zur Tradition aufrechterhält und nicht der Mode der Zeit folgt. Nur die Treue zur Wahrheit Christi kann einen Menschen in einer Zeit spiritueller Verwirrung retten.
Wie die UOJ berichtete, sagte ein griechischer Theologe folgendes über die OKU: „Der Tomos ist kein magisches Mittel, durch das Laien zu Bischöfen werden.“

