Priester Matthias Fröse: „Fasten ist keine Selbstoptimierung“

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Priester Matthias Fröse während seiner Predigt: Der Geistliche deutete die „Waffenrüstung Gottes“ als geistliche Haltung der Wachsamkeit und Offenheit für Gottes Ruf. Foto Screenshot YouTube Priester Matthias Fröse während seiner Predigt: Der Geistliche deutete die „Waffenrüstung Gottes“ als geistliche Haltung der Wachsamkeit und Offenheit für Gottes Ruf. Foto Screenshot YouTube

Predigt verbindet paulinische Mahnungen mit dem Evangelium vom großen Gastmahl

In seiner Predigt zum 27. Sonntag nach Pfingsten, dem 14. Dezember 2025, sprach Priester Matthias Fröse von der russisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Christophorus Mainz (ROK) in der Außenstelle Meisenheim über den geistlichen Kampf im Herzen des Menschen und die Frage, ob dieser der Einladung Gottes Raum gibt oder sich von alltäglichen Bindungen ablenken lässt. Die Predigt wurde auf dem YouTube-Kanal der Gemeinde veröffentlicht.

Ausgehend von der Lesung aus dem Epheserbrief stellte Priester Matthias Fröse den geistlichen Kampf als grundlegende Realität des christlichen Lebens dar. Dieser sei kein menschliches Selbstoptimierungsprojekt, sondern ein Weg, auf dem der Mensch sein Herz öffne, damit Gott selbst darin wirken könne. Fasten, so der Geistliche, sei daher keine moralische Leistung, sondern eine geistliche Haltung der Offenheit und Ehrlichkeit vor Gott.

Im Mittelpunkt der Predigt stand die „Waffenrüstung Gottes“, die der Apostel Paulus beschreibt. Fröse erläuterte die einzelnen Elemente als innere Haltungen: Wahrheit als Halt gebender „Gürtel“, Gerechtigkeit als Schutz des Herzens, Bereitschaft für das Evangelium als geistliche Beweglichkeit, der Glaube als Schild gegen entmutigende Gedanken, die Hoffnung des Heils als Schutz der Gedanken sowie das Wort Gottes als einzig aktive Waffe gegen innere Verwirrung.

Diese paulinischen Bilder verband der Priester mit dem Evangelium vom großen Gastmahl (Lk 14,16-24). Die Absagen der eingeladenen Gäste deutete er nicht als Ausdruck von Bosheit, sondern als Folge legitimer, aber bindender Alltagsinteressen. Gerade das „Beschäftigtsein“ könne dazu führen, dass der Mensch den Ruf Gottes überhöre und die Einladung verliere.

Die Weihnachtsfastenzeit beschrieb der Geistliche abschließend als Vorbereitung auf eine Begegnung mit Christus. Entscheidend sei nicht die eigene Würdigkeit, sondern die Bereitschaft, dem Ruf Gottes zu folgen. Schritt für Schritt eingeübt, mache die geistliche Waffenrüstung den Menschen bereit für das „große Gastmahl des Herrn“ und für die Freude über die Geburt Christi.



Die UOJ berichtete zuvor, dass Erzbischof Tichon predigte: „Der Herr lehrt uns, dass die Liebe über dem Gesetz steht.“

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