Ruanda feierte 125 Jahre Christianisierung
Bei der Jubiläumsfeier betonten Kardinal Kambanda und der Premierminister die entscheidende Rolle der Kirche für den gesellschaftlichen Wiederaufbau Ruandas.
Am Samstag, dem 7. Dezember 2025, hat Ruanda mit einer landesweiten Großfeier den 125. Jahrestag der Christianisierung begangen. Rund 45.000 Gläubige nahmen im Amahoro-Stadion in Kigali an einer Eucharistiefeier teil, die Staat und Kirche als Zeichen nationaler Einheit und Versöhnung würdigten. Hauptzelebrant war Kardinal Antoine Kambanda. Unter den internationalen Gästen befand sich auch eine Delegation aus Österreich, darunter der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler und missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner. Darüber berichtete Vatican News.
Kambanda erinnerte an die ersten Missionare, deren Wirken 1900 die Grundlage für den heutigen kirchlichen Wiederaufbau gelegt habe. Zugleich betonte er die aktuelle Bedeutung kirchlicher Versöhnungsprogramme und die Rolle der Jugend für die Zukunft des Landes. Auch Premierminister Justin Nsengiyumva hob die christlichen Gemeinden als „entscheidende Partner im Wiederaufbau“ hervor und verwies auf ihren Beitrag zu Bildung, sozialer Stabilität und der Heilung der Gesellschaft nach dem Genozid von 1994.
Eine Botschaft von Papst Leo XIV., verlesen durch den Nuntius, rief die Gläubigen auf, dem Geist der Versöhnung treu zu bleiben und als „Zeichen der Hoffnung“ zu wirken. Österreichische Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Glaubenskraft und der lebendigen kirchlichen Kultur Ruandas. Bereits in der Kolonialzeit hatten die „Weißen Väter“ neben Missionsstationen auch Bildungs- und Gesundheitsstrukturen aufgebaut. Heute ist das Christentum tief im Land verwurzelt und bleibt ein zentraler Akteur im gesellschaftlichen Entwicklungsprozess.
Zuvor hat die UOJ berichtet, dass die orthodoxe Jugend zum Treff in Bad Sulza einlädt.