Erzpriester Matthias Zierenberg in Limburg: „Gott steht über dem Sabbat“
Der Geistliche stellte die äußere Gesetzestreue der erfüllenden Liebe Christi gegenüber
In seiner Predigt am Sonntag, dem 7. Dezember 2025, in der deutschsprachigen serbisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Lubentius in Limburg deutete Erzpriester Matthias Zierenberg den Text über die Heilung einer Frau am Sabbat aus dem Lukasevangelium (13,10–17) als Gegenüberstellung von äußerlicher Gesetzestreue und der in Christus offenbar gewordenen Erfüllung des Gesetzes. Die Gemeinde veröffentlichte die Predigt auf ihrem YouTube-Kanal.
Der Geistliche erläuterte, dass Gott die Gebote als Wegweisung schenke, damit der Mensch seine Gottesebenbildlichkeit bewahre. Der Sabbat sei ursprünglich ein heiliges Geschenk Gottes – ein Tag der Ruhe und der Ordnung. Die Pharisäer jedoch hätten den Sinn des Sabbats durch kleinteilige Regelungen entstellt und damit den Blick auf das Wesentliche verloren: die Liebe zu Gott und zum Menschen.
Mit dem Kommen Christi beginne die „Zeit der Erfüllung“, in der das Gesetz nicht aufgehoben, sondern in der Liebe vollendet werde. Die Pharisäer verfehlten dieses Ziel, weil sie am Vorabbild – dem Sabbat – festhielten, statt die Erfüllung in Christus zu erkennen. Dadurch zeige sich ihre Heuchelei: Für Tiere hätten sie am Sabbat Mitgefühl, für die leidende Frau hingegen nicht.
Erzpriester Matthias Zierenberg betonte, dass Christus Herr über Sabbat, Zeit und Raum sei und den Menschen von seiner inneren Gebundenheit löse. Der Sonntag als Tag der Auferstehung sei daher die Vollendung des alttestamentlichen Sabbats. Die Heilung der verkrümmten Frau zeige, dass die wahre Ruhe des Menschen in der Nähe Christi liege – und dass gute Werke am Tag des Herrn nicht ruhen dürfen.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Bischof Johannes in Sofia vor Ökumenismus ohne Buße gewarnt hatte.