Unternehmerin forderte Streichung des Ostermontags als Feiertag

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Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des Maschinenbauers Trumpf, plädiert für die Abschaffung des Ostermontags zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Foto: Trumpf Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des Maschinenbauers Trumpf, plädiert für die Abschaffung des Ostermontags zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Foto: Trumpf

Leibinger-Kammüller warnt vor Wettbewerbsnachteilen – Ökonomen uneinig über Nutzen

Die Vorstandsvorsitzende des deutschen Maschinenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, fordert zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland die Abschaffung des Ostermontags als gesetzlichen Feiertag. Deutschland leiste sich im internationalen Vergleich zu viele Feiertage und gleichzeitig hohe Krankenstände, sagte sie laut einem Bericht der FAZ vom 29. November 2025. Angesichts von Arbeitszeiten etwa in den USA, China oder Polen brauche es mehr gemeinsame Anstrengungen, um Industriearbeitsplätze zu halten.

Ökonomen und Wirtschaftsvertreter hatten wiederholt weniger Feiertage ins Gespräch gebracht, um die Wirtschaftsleistung zu steigern oder staatliche Ausgaben zu finanzieren. Zugleich verweisen Studien wie jene der Hans-Böckler-Stiftung darauf, dass die Abschaffung von Feiertagen keinen klaren wirtschaftlichen Vorteil bringt. Umfragen zeigen zudem, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Feiertage nicht opfern möchte.

Leibinger-Kammüller begründete ihren konkreten Vorschlag damit, dass der Ostermontag heute kaum noch religiös begangen werde, etwa für Prozessionen. Mehr Arbeitszeit sei möglich, „ohne dass Beschäftigte danach ins Sanatorium müssen“. Zugleich warb sie für eine „neue konzertierte Aktion“ von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Politik, um Arbeitszeitmodelle und längere Lebensarbeitszeit zu beraten.

Hintergrund ihrer Warnungen ist die wirtschaftliche Lage des Unternehmens: Trumpf schrieb im Geschäftsjahr 2024/25 rote Zahlen und erzielte nach Steuern ein Minus von 23,4 Millionen Euro – nach einem Gewinn von 392,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Aus den Kirchen kamen durchweg negative Reaktionen. "Ausgerechnet den Ostermontag als möglichen Streichtermin zu empfehlen, zeugt von einer erschreckenden kulturellen Ahnungslosigkeit", sagte etwa Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa laut einem Bericht von domradio.de.

Die UOJ berichtete zuvor, dass der bulgarische Patriarch Daniil dazu aufgerufen hatte, im Glauben dem heiligen Nikolaus nachzueifern.

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