Patriarch Daniel rief zum Fasten und zu geistlicher Erneuerung auf
Synodalbrief zum Beginn des Geburtsfastens stellt Krise und Heiligsprechungen in den Mittelpunkt
Zum Start der 41-tägigen Weihnachtsfastenzeit 2025 hat der Heilige Synod der Rumänischen Orthodoxen Kirche am Freitag, dem 14. November 2025, einen Hirtenbrief veröffentlicht. Die Bischöfe erinnern an das hundertjährige Bestehen des Patriarchats, rufen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheit zu verstärkter caritativer Hilfe auf und verweisen auf neue Heiligsprechungen von Gläubigen, die unter dem kommunistischen Regime litten. Darüber berichtete das Patriarchat auf seiner Webseite.
Mit Blick auf den ersten Sonntag des Geburtsfastens riefen Patriarch Daniel und der Heilige Synod die Gläubigen in ihrem Hirtenbrief zu Buße, Gebet und verstärkter sozialer Hilfe auf. Die Kirche stehe zu Beginn der Fastenzeit vor der Aufgabe, den Glauben unter den Bedingungen von Inflation, Armut und gesellschaftlicher Unsicherheit zu stärken. Besonders im Vordergrund stehe die Unterstützung von Kranken, Alleinstehenden, kinderreichen Familien und Menschen in ländlichen Regionen.
Die 41-tägige Weihnachtsfastenzeit der Orthodoxie begann nach dem neuen Kalender am 14. November und bereitet die Gläubigen durch Gebet, Verzicht und Werke der Barmherzigkeit auf die Geburt Christi vor. Ein besonderer Höhepunkt ist in Rumänien der 30. November, das Fest des heiligen Apostels Andreas, der Schutzpatron der Nationalkathedrale ist.
Der Hirtenbrief erinnert zugleich an das Jubiläum des Patriarchats, dessen Anerkennung vor 100 Jahren als wichtiger Schritt zur geistlichen Einheit der orthodoxen Rumänen gewürdigt wird. Trotz politischer und ideologischer Verfolgungen im 20. Jahrhundert habe die Kirche ihren Auftrag bewahrt und nach 1989 ein geistliches Wiedererstarken erfahren.
Als Höhepunkt des Gedenkjahres verweist der Synod auf die Heiligsprechung von 16 neuen rumänisch-orthodoxen Heiligen, darunter Märtyrer und Bekenner wie der Priester und Beichtvater Dumitru Stăniloae, die während des kommunistischen Regimes gefoltert oder getötet wurden. Ihre Lebenszeugnisse seien eine „kostbarste Frucht“ des Glaubens und stärkten die Kirche auch in heutigen Herausforderungen.
Zum Fasten ruft die Kirche zu landesweiten Sammlungen von Lebensmitteln, Kleidung und Geld auf. Die Gläubigen im In- und Ausland werden ermutigt, christliche Barmherzigkeit zu üben und das Gebet für Frieden und ein Ende der Kriege zu verstärken.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Patriarch Daniel zum Erzengelfest Michael und Gabriel als Vorbilder für Gerechtigkeit, Reinheit und Treue zu Gott gewürdigt hatte.