Metropolit Isaak zelebrierte panorthodoxe Liturgie in Düsseldorf

Orthodoxe Bischöfe verschiedener Patriarchate feierten gemeinsam – Metropolit Grigorije erinnert an die geistliche Tiefe des Konzils von Nicäa
In der serbisch-orthodoxen Kirche des Heiligen Sava in Düsseldorf wurde am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, eine feierliche panorthodoxe Liturgie zelebriert. Anlass war das Erste Ökumenische Konzil von Nicäa vor 1700 Jahren. Bischöfe und Geistliche mehrerer orthodoxer Kirchen kamen zusammen, um ein starkes Zeichen kirchlicher Einheit zu setzen. Darüber berichtete die serbische Metropolie auf ihrer Webseite.
Die Liturgie wurde geleitet von Metropolit Isaak, geistliches Oberhaupt der antiochenisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa. Konzelebriert haben der serbisch-orthodoxe Metropolit Grigorije von Düsseldorf und ganz Deutschland, Bischof Emmanuel von Christoupolis (Ökumenisches Patriarchat) sowie Kleriker der beteiligten Gemeinden. Auch Metropolit Augustinus, Exarch des Ökumenischen Patriarchats für Mitteleuropa, nahm an der Feier teil.
In der Kirche wurde zu diesem Anlass eine eigens angefertigte Ikone der Heiligen Väter des Konzils von Nicäa zur Verehrung dargebracht. Die Ikone zeigt das Erste Ökumenische Konzil von Nicäa im Jahr 325, bei dem das bis heute weltweit gebetete Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Im Zentrum steht ein geöffnetes Evangelium mit den Buchstaben Alpha und Omega – ein Hinweis auf Christus, den menschgewordenen Logos Gottes. Umgeben wird es von 33 Konzilsvätern sowie Kaiser Konstantin. Die Gestaltung übernahmen die Ikonenmaler Elena und Anastasios Voutsinas aus Thessaloniki im Auftrag der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Berlin für die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland.
In seiner tiefgründigen Predigt sprach Metropolit Grigorije über die Spannung zwischen Glauben und Zweifel, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit Gottes. Ausgehend von Worten des Apostels Johannes erklärte er: „Der wahre Glaube beginnt dort, wo der Mensch erkennt, dass er aus eigener Kraft nicht glauben kann – dass der Glaube ein Geschenk ist.“ Die Theologie selbst, so der Metropolit, sei ein „paradoxes Wunder“, das menschliche Logik übersteige.
Er erinnerte daran, dass das Erste Konzil von Nicäa kein Triumph der Macht war, sondern ein Versuch, inmitten von Zweifel, Spaltung und menschlicher Begrenztheit dem Ruf Christi treu zu bleiben – einem Ruf, der im Schrei am Kreuz gipfelte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dieser scheinbare Moment der Niederlage sei zugleich der Beginn des Sieges des Lebens über den Tod.
Die Feier markierte einen bedeutenden Moment panorthodoxer Zusammenarbeit in Deutschland – getragen von einem gemeinsamen Glaubenszeugnis über ethnische und kirchliche Grenzen hinweg.
Die UOJ berichtete zuvor über die Pilgerreise der Nicäa-Ikone.


