„Die Ehe ist heilig“ – Priester Konstantin Anikin predigte in Berlin

Der Geistliche betonte den Stellenwert der Verbindung von Mann und Frau und kritisierte die heutige Leichtfertigkeit.
Zum Samstag nach der Verklärung des Herrn, dem 23. August 2025, predigte Priester Konstantin Anikin in der russisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Isidor zu Berlin (ROK) zum Thema Ehe nach dem Matthäusevangelium 19,3–12. Die Gemeinde veröffentlichte die Predigt auf ihrem YouTube-Kanal.
Priester Konstantin Anikin betonte in seiner Predigt die Heiligkeit der Ehe nach christlichem Verständnis. Ausgehend vom Evangeliumstext über die Frage der Pharisäer zur Ehescheidung, erklärte er, dass Jesus das mosaische Gesetz mit seinem Neuen Bund überbietet und die Ehe als unauflösliche geistliche Einheit von Mann und Frau bestätigt – vergleichbar mit der Verbindung Christi zur Kirche.
Vater Konstantin erinnerte daran, dass Christus sein erstes Wunder auf einer Hochzeit in Kana vollbrachte und damit die Ehe heilte und segnete. Auch die Kirchenväter – trotz oft ehelosen Lebens – hielten das „Einssein“ in der Ehe für heilig. Diese Einheit sei Grundlage des kirchlichen Lebens und Heils, ähnlich der Einheit zwischen Christus und den Gläubigen durch Taufe und Mysterien.
Er kritisierte die aktuelle gesellschaftliche Beliebigkeit in Ehefragen, die sich in der Frage der Pharisäer spiegle: „Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund entlassen?“ Die Antwort Jesu sei auch heute gültig: Nur in Christus könne echte eheliche Einheit und Vergebung gelebt werden. Ohne ihn drohten Spaltung, Ehebruch und Orientierungslosigkeit.
Besonders unterstrich der Geistliche die Dringlichkeit dieser Botschaft in der heutigen Zeit, in der die Grenzen und das Verständnis von Ehe zunehmend verschwimmen. Ehe werde oft als rein privates Arrangement verstanden, beliebig eingegangen und ebenso leicht wieder gelöst. Inmitten dieser Verunsicherung bleibe die christliche Ehe ein Zeugnis für Beständigkeit, Treue und göttliche Gnade – ein Ruf zur Umkehr und zur bewussten Hinwendung zu einem Leben in und mit Christus.
Abschließend rief er die Gläubigen dazu auf, Christus bewusst in ihre Ehen und Familien einzulassen, einander zu vergeben, in Schwierigkeiten gemeinsam zu bestehen und für alle Eheleute sowie Suchenden in der Gemeinde zu beten.
Die UOJ berichtete zuvor über die Predigt von Erzpriester Mihail Rahr in Berlin zum zehnten Herrentag nach Pfingsten.