Vater Matthias: "Gott gibt uns Zeit zum Lernen. Wir wissen nicht, wie lange."

11 August 08:00
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Vater Matthias Zierenberg zelebriert sonntags in der Dreifaltigkeitskapelle an der Lubentiuskirche in Limburg-Dietkirchen. Foto: Gemeinde Vater Matthias Zierenberg zelebriert sonntags in der Dreifaltigkeitskapelle an der Lubentiuskirche in Limburg-Dietkirchen. Foto: Gemeinde

Ausgehend vom Wunder der Brotvermehrung zeigt er, wie Gott den Menschen Zeit gibt, im Glauben zu wachsen – auch durch Zweifel, Stürme und Einsamkeit.

Am 10. August 2025, dem neunten Sonntag nach Pfingsten, hielt Erzpriester Matthias Zierenberg von der deutschsprachigen serbisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Lubentius in Limburg eine Predigt über das Evangelium von Jesu Hilfe für den sinkenden Petrus. Die Gemeinde veröffentlichte diese auf ihrem YouTube-Kanal.

Die Predigt spannt den Bogen vom biblischen Geschehen zur Gegenwart: Die Jünger – wie auch die Gläubigen heute – durchlaufen eine "Schule des Glaubens", in der Stürme, Zweifel und scheinbare Verlassenheit nicht Zeichen göttlicher Abwesenheit, sondern pädagogische Werkzeuge sind.

Das Evangelium fordert heraus, das Vertrauen auf Jesus nicht nur in ruhigen Momenten zu leben, sondern gerade in den Krisen: im Sturm auf dem See, in der Dunkelheit der Nacht, im persönlichen Zweifel. So wie Petrus im Glauben auf dem Wasser gehen konnte, sind auch die Menschen eingeladen, dem Gottmenschen Jesus zu vertrauen – über das Sichtbare hinaus.

Vater Matthias Zierenberg betont, dass Glaubenswachstum Zeit braucht – eine Zeit, die geschenkt ist: „Gott gibt uns hier auf der Erde Zeit zum Lernen. Wir wissen nicht, wie lange.“ Diese Lernzeit ist individuell, aber auch gemeinschaftlich geprägt: durch die Kirche, die Heiligen, die Sakramente und das Gebet. Der Blick auf Jesus ist entscheidend – sobald Petrus auf die Wellen schaut, beginnt er zu sinken. Ein Bild für das tägliche Ringen im Glauben.

Die neue Schöpfung, so Erzpriester Matthias Zierenberg, beginnt nicht erst am Jüngsten Tag – sie beginnt jetzt, durch den Glauben an Christus. Wer an den Gottmenschen glaubt, kann wie Petrus über das Wasser gehen, das heißt: über die Begrenzungen dieser Welt hinauswachsen.

Die Predigt ruft dazu auf, diesen Glauben ernst zu nehmen, zu üben – und sich der geistlichen Hausaufgaben bewusst zu werden.

Vater Matthias ist Priester der serbisch-orthodoxen Eparchie in Deutschland. Er ‍wurde von Bischof Grigorije von Düsseldorf und ganz Deutschland 2024 beauftragt, eine deutschsprachige Gemeinde in Limburg zu gründen.

Da ihm die Verehrung des Heiligen Lubentius († um 370 in Kobern/Mosel) ein wichtiges Anliegen ist, sei es für ihn eine Fügung, dass der Gemeinde für die Gottesdienste die Dreifaltigkeitskapelle an der Lubentiuskirche in Limburg-Dietkirchen von der katholischen Gemeinde der Heiligen Katharina Kasper zur Verfügung gestellt wird.

In der Regel findet sonntags um 9.45 Uhr das Stundengebet und um 10 Uhr die Göttliche Liturgie statt. Die Zeiten werden auf der Webseite der Gemeinde und in ihrem WhatsApp-Kanal veröffentlicht.

Das zweite Patronatsfest der Gemeinde findet am Samstag, dem 18. Oktober 2025, um 10 Uhr statt.



Die UOJ berichtete zuvor über die Predigt von Metropolit Grigorije von Düsseldorf und ganz Deutschland auf dem Eliasberg in Montenegro.

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