Erzpriester Zierenberg: „Weg mit den Dingen, die dir den Blick verstellen“
Erzpriester Matthias Zierenberg predigt über die Nachfolge Christi und den Umgang mit weltlichen Gütern
In seiner Predigt am Sonntag, dem 14. Dezember 2025, in der deutschsprachigen serbisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Lubentius in Limburg deutete Erzpriester Matthias Zierenberg den Text über die Frage eines Reichen nach dem ewigen Leben aus dem Lukasevangelium (18,18-27) als Aufruf, sich nicht von weltlichen Gütern blenden zu lassen, sondern das wahre Gute in Christus zu erkennen und dem Evangelium nachzufolgen. Die Gemeinde veröffentlichte die Predigt auf ihrem YouTube-Kanal.
Erzpriester Matthias Zierenberg begann seine Predigt mit einem Rückblick auf die Schöpfung und die Folgen der menschlichen Sünde. Alles, was der Mensch als gut empfinde, sei in dieser gefallenen Welt nur begrenzt und gefährdet, erklärte er. „Alles Gute hier ist zeitlich begrenzt“, betonte Zierenberg, von flüchtigen Freuden bis zu erfüllten Lebenserfahrungen.
Anschließend erläuterte er, wie Gott sich in der Geschichte immer wieder konkret dem Menschen zuwendet – durch Abraham, Mose, das Volk Israel und schließlich durch Jesus Christus. In diesen Offenbarungen werde das wahre Gute sichtbar, das über alle weltlichen Vorstellungen hinausgehe. Christus bringe die Sünden der Menschen auf sich und ermögliche ihnen so die Teilnahme am Guten und an der Gemeinschaft mit Gott.
Bezugnehmend auf das Evangelium von Lukas erklärte der Priester, dass der Reichtum den Blick des Menschen auf das Ewige verstellen könne. Der junge Mann, der Jesus nach dem ewigen Leben fragt, stehe symbolisch für alle, die sich zu sehr an irdische Güter binden. „Lass es los. Befreie dich von den Dingen, die dir den Blick verstellen auf das Gute – auf mich“, zitierte Zierenberg Jesu Mahnung. Nur wer sich von materiellen Bindungen löse, könne den Weg zum ewigen Leben erkennen.
Abschließend hob Zierenberg die Rolle der Kirche, des Evangeliums und der Sakramente hervor. Diese führten die Gläubigen auf den Weg zum Guten, der allein in der Nachfolge Christi und der Hinwendung zu Gott gelinge. „Nur so besiege ich die Macht des Bösen. Das könnt ihr nicht, das kann kein Mensch. Aber bei Gott sind alle Dinge möglich“, schloss er.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Metropolit Grigorije im serbischen Ethnodorf von Emir Kusturica zelebriert hatte.