In der Schweiz wurde ein virtuelles Bild Christi für Beichten installiert
In der St.-Petrus-Kapelle in Luzern wurde ein Experiment mit einem KI-Avatar in Gestalt Christi gestartet, der mit Besuchern im Beichtstuhl spricht.
Im November 2025 wurde in der Kapelle St. Peter in Luzern (Schweiz) ein virtuelles Bild von Christus installiert, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Darüber berichtete die Zeitung The Guardian.
Die Installation mit dem Titel Deus in Machina war ein Experiment der Kirche und von Universitätsentwicklern. Im Beichtstuhl wurden ein Bildschirm und Geräte aufgestellt, und ein mit theologischen Texten trainiertes KI-Programm antwortete den Besuchern als Gesprächspartner. Die Menschen wurden darauf hingewiesen, dass es sich nicht um eine echte Beichte, sondern um einen Test der Technologie handelte.
Innerhalb von zwei Monaten versuchten mehr als tausend Menschen, mit dem virtuellen Bild zu kommunizieren. Einige beschrieben die Erfahrung als „spirituell”, andere als zu oberflächlich. Innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft löste die Installation gemischte Reaktionen aus: Ein Teil der Katholiken sprach sich gegen die Nutzung des Beichtstuhls aus, während Protestanten ihre Unzufriedenheit über die Verwendung des Christusbildes in digitaler Form zum Ausdruck brachten.
Die Projektleiter räumten ein, dass das Experiment nicht zur dauerhaften Praxis werden kann, da die Verantwortung für mögliche Fehler der KI zu groß ist.
Dennoch glauben die Autoren, dass das virtuelle Bild ein Instrument sein kann, um über das Christentum zu sprechen und Menschen für Glaubensfragen zu interessieren. Laut dem Theologen Marco Schmid zeigt das Interesse an dem Experiment, dass viele Menschen in der modernen technologischen Welt nach Möglichkeiten für einen geistlichen Dialog suchen.
Zuvor berichtete die UOJ über die Planung der ersten 3D-gedruckte Kirche in Tschechien.