Erzpriester Matthias Zierenberg: „Das Kreuz ist die Waffe, die den Teufel verwundet hat“

Der Geistliche rief am Sonntag nach Kreuzerhöhung zu entschlossener Christusnachfolge und geistlichem Kampf gegen das sündige Selbst auf.
In seiner Predigt zum 16. Sonntag nach Pfingsten und zum Sonntag nach Kreuzerhöhung (28. September 2025) rief Erzpriester Matthias Zierenberg von der deutschsprachigen serbisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Lubentius in Limburg die Gläubigen zur bewussten Selbstverleugnung und zur Nachfolge Christi auf. Nur wer bereit sei, sein Kreuz im geistlichen Kampf gegen die Sünde auf sich zu nehmen, könne die von Gott geschaffene, ewige Seele zur Vollendung bringen. Die Gemeinde stellte die Predigt anschließend auf ihrem YouTube-Kanal online.
Christsein bedeutet Entscheidung – das betonte Erzpriester Matthias Zierenberg in seiner Predigt in der Dreifaltigkeitskapelle an der Lubentiuskirche in Limburg-Dietkirchen. Die Nachfolge Christi sei nicht möglich, ohne das Kreuz der Selbstverleugnung auf sich zu nehmen, sagte der Geistliche. Man müsse sich vom sündigen Eigenwillen lossagen und das Leben in Christus annehmen.
Die orthodoxen Väter erklärten diesen inneren Prozess mit dem Bild zweier Seelen: einer gottgeschaffenen und einer durch Sünde verformten. Die wahre, gottähnliche Seele könne sich nur entfalten, wenn man die sündige ablegt – ein Weg, der mit innerem Leiden, Fasten und geistlicher Reinigung verbunden sei.
Der Geistliche hob hervor, dass jeder Mensch sein eigenes Kreuz trage – als Ausdruck der persönlichen Kämpfe gegen Leidenschaften und Sünden. Dieses Kreuz sei nicht Last allein, sondern auch Werkzeug der Erlösung. Ohne es sei echte Christusnachfolge unmöglich: „Ohne das Kreuz ist es, als wollte man mit Mühlsteinen am Hals fliegen.“
Das Kreuz, so der Erzpriester, habe eine doppelte Bedeutung: Es sei sowohl Symbol des Leidens als auch der Sieg Christi. Im Zeichen des Kreuzes liege geistliche Kraft und Schutz. Das Kreuzzeichen – zunächst im Herzen, dann mit der Hand – solle ehrlich und bewusst gemacht werden, denn es sei „die Waffe, die den Teufel verwundet hat.“
Christus komme als Retter und Richter. Die Verantwortung des Menschen bestehe darin, sich bewusst für oder gegen Christus zu entscheiden – täglich, in Gedanken, Worten und Taten. Die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor sei ein Vorgeschmack seiner Herrlichkeit, die in der Kirche bereits erfahrbar sei.
In der Regel findet in der Dreifaltigkeitskapelle an der Lubentiuskirche in Limburg-Dietkirchen sonntags um 9.45 Uhr das Stundengebet und um 10 Uhr die Göttliche Liturgie statt. Die aktuellen Zeiten werden auf der Webseite der Gemeinde und in ihrem WhatsApp-Kanal veröffentlicht.
Das zweite Patronatsfest der jungen Gemeinde findet am Samstag, dem 18. Oktober 2025, um 10 Uhr mit Metropolit Grigorije statt.
Die UOJ berichtete zuvor, dass der serbisch-orthodoxe Metropolit Grigorije in Hamburg Bischof Emmanuel von Christoupolis und die Nizäa-Ikone begrüßt hatte.