Nach dem Anschlag auf die Elias-Kirche herrschen weiter Angst und Unsicherheit

31 August 08:00
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Ein Selbstmordattentäter hatte in der orthodoxen Elias-Kirche auf Gläubige geschossen und sich anschließend in die Luft gesprengt. Foto: Patriarchat Ein Selbstmordattentäter hatte in der orthodoxen Elias-Kirche auf Gläubige geschossen und sich anschließend in die Luft gesprengt. Foto: Patriarchat

Während die Gemeinde noch trauert, bleibt die Lage angespannt und die Zukunft vieler Christen in Syrien ist ungewiss.

In Damaskus gedachten Christen am Freitag, dem 29. August 2025, der 15-jährigen Engi, eines der Opfer des Anschlags auf die orthodoxe Elias-Kirche am 22. Juni. Während die Gemeinde, die zum griechisch-orthodoxen Patriarchat von Antiochien gehört, trauert, bleibt die Lage angespannt: Die Sicherheitslage ist instabil, staatliche Unterstützung fehlt weitgehend. Darüber berichtete „Die Tagespost“ auf ihrer Webseite.

Das Gotteshaus ist immer noch schwer beschädigt. Spuren des Anschlags – zerstörte Fenster, fehlende Bänke und Einschusslöcher – sind weiterhin sichtbar. Mehr als 30 Menschen wurden getötet und etwa 60 verletzt. Die islamistische Gruppe Saraya Ansar al-Sunnah bekannte sich zur Tat. Es war der erste Anschlag dieser Art auf Christen in Damaskus, selbst während des Syrienkriegs galt die Hauptstadt bislang als relativ sicher.

Seit dem Angriff organisieren Mitglieder der Gemeinde den Schutz der Kirche selbst. Staatliche Unterstützung blieb weitgehend aus; der neue Präsident Ahmed al-Scharaa hat die betroffene Gemeinde bislang nicht besucht. Die Angst vor weiteren Angriffen wächst, ebenso wie das Misstrauen gegenüber der neuen politischen Ordnung. Einige Gläubige berichten von zunehmenden Konversionsversuchen durch radikale Prediger im Umfeld der Kirche.

Die wirtschaftliche Lage ist prekär: Viele Menschen sind arbeitslos, Löhne reichen kaum zum Leben, Schulbildung wird zunehmend unbezahlbar. Die Kirche hilft, wo sie kann – mit Lebensmitteln, Jobsuche oder Angeboten für Jugendliche. Doch auch diese Aktivitäten, darunter Pfadfindertreffen und Jugendcamps, wurden nach dem Anschlag aus Sicherheitsgründen eingestellt.

Trotz der schwierigen Lage geben die Christen die Hoffnung nicht auf. Die Gemeinde versucht, Jugendlichen Halt zu geben und an Frieden zu glauben. „Wir vertrauen darauf, dass Gott Wunder vollbringen kann – aber diese Wunder geschehen durch unsere Hände“, sagt Priester Youhanna.

Das Patriarchat hatte angekündigt, dass die Kirche umfassend wiederhergestellt wird. In der Erklärung wird auch die Standhaftigkeit der Christen und der Kirche als Ganze hervorgehoben: „Wir bekräftigen unser Bekenntnis zu unserem Glauben und lehnen jede Angst und Einschüchterung ab.“

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