Erdogan: Vor fünf Jahren haben wir die Hagia Sophia von ihren Ketten befreit

Das türkische Staatsoberhaupt erklärte, dass die Hagia Sophia nach Allahs Wille für immer eine Moschee bleiben werde.
Am 10. Juli 2025 gab der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan anlässlich des fünften Jahrestages der Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul von einem Museum in eine Moschee eine Erklärung ab. Dies berichtete die türkische Zeitung Haberler.
Das türkische Staatsoberhaupt veröffentlichte in seinen sozialen Netzwerken folgende Botschaft:
„Die Hagia Sophia, die wir vor fünf Jahren von ihren Ketten befreit und mit dem Gebetsruf (Adhan) Mohammeds wiedervereint haben, wird für immer frei bleiben, so Allah will (inschallah).“
Parallel zum Präsidenten feierte auch die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung ihren Jahrestag und erklärte: „So Allah will, wird der Klang des Korans aus den Kuppeln der Hagia Sophia und der Gebetsruf von ihren Minaretten niemals verstummen.“
Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert als Haupttempel des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches erbaut. Nach dem Fall Konstantinopels 1453 wurde sie auf Befehl von Sultan Mehmed II. in eine Moschee umgewandelt. 1934 erhielt der Tempel auf Beschluss der Regierung von Kemal Atatürk den Status eines Museums und wurde 1985 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Am 10. Juli 2020, nach 86 Jahren als Museum, unterzeichnete Erdoğan ein Dekret, das die Hagia Sophia wieder in eine Moschee umwandelte. Diese Entscheidung fiel kurz nach der Aufhebung des Dekrets aus Atatürks Zeit durch den türkischen Staatsrat.
Trotz der offiziellen Zusicherungen von Ankara über die „Zugänglichkeit“ weisen christliche Gemeinden und internationale Experten darauf hin, dass der Tempel seitdem Zerstörung und Verlust seines kulturellen Erbes unterzogen wurde. Die massenhafte Nutzung des Gebäudes für religiöse Zwecke, die Verhüllung byzantinischer Mosaike und die politische Rhetorik rund um das Heiligtum sind beunruhigend und werden als konsequente Verdrängung des christlichen Wahrzeichen aus dem öffentlichen Bewusstsein wahrgenommen.

Zuvor hatte die UOJ über Flugblätter berichtet, die an Kirchentüren in Syrien auftauchten und zur Ermordung von Christen aufriefen.