Abt Nikodemus Schnabel warnte: "Uns Christen geht’s an den Kragen"

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Als Weg zu einer politischen Lösung forderte Abt Nikodemus Schnabel mehr Bereitschaft zum Kompromiss. Foto: Vatican News Als Weg zu einer politischen Lösung forderte Abt Nikodemus Schnabel mehr Bereitschaft zum Kompromiss. Foto: Vatican News

Die humanitäre Katastrophe in Gaza und religiöse Spannungen in der Region würden die Existenz der Christen gefährden, sagte der katholische Abt in einem Interview.

Der katholische Benediktinerabt Nikodemus Schnabel warnte am 1. August 2025 vor der zunehmend prekären Lage der Christen im Heiligen Land, die existenzgefährdend sei. Der Abt der Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg schilderte seine Sicht in einem Interview mit "Radio Horeb", das der Sender auf seiner Webseite veröffentlichte.

„Uns Christen geht’s schon ziemlich an den Kragen“ – im Interview zeigte Nikodemus Schnabel die dramatische Situation christlicher Gemeinschaften in Gaza, Israel und dem Westjordanland auf. Besonders in Gaza sei die Lage eine „absolute humanitäre Katastrophe“. Zwar seien Christen dort in gewissem Maß privilegiert, doch ihr Überleben hänge vollständig von internationaler Hilfe ab.

Abt Schnabel betonte, dass Christen nicht in das Freund-Feind-Schema der Konfliktparteien passten. Sie seien vielfältig in Sprache, Herkunft und Status – und dadurch oft übersehen, ihre Opfer selten wahrgenommen.

Er kritisierte die zunehmende Polarisierung und betonte: „Ich bin weder pro Israel noch pro Palästina. Ich bin pro Mensch.“ Hass und Zynismus dominierten die Debatten, während versöhnliche Stimmen verdrängt würden.

Als Weg zu einer politischen Lösung forderte Schnabel mehr Bereitschaft zum Kompromiss. Die Zwei-Staaten-Lösung sei nicht gescheitert, sondern werde schlicht nicht angestrebt.

Die UOJ berichtete zuvor, dass der orthodoxe und der katholische Patriarch Jerusalems zur Beendung des Krieges aufriefen.




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