Priester Matthias Fröse: „Wahrer Schutz kommt aus dem Gebet“

Priester Matthias Fröse bei der Predigt in der Außenstelle Meisenheim der russisch-orthodoxen Gemeinde Mainz. Foto: Screenshot YouTube

In seiner Predigt zum Fest Mariä Schutz am 14. Oktober 2025 sprach Priester Matthias Fröse von der russisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Christophorus in Mainz (ROK) über die geistliche Bedeutung des Schleiers der Gottesmutter. In der Außenstelle Meisenheim erinnerte er daran, dass dieser Schleier ein Zeichen stiller Fürbitte, mütterlicher Liebe und gelebten Friedens sei. Die Predigt wurde auf dem YouTube-Kanal der Gemeinde veröffentlicht.

Priester Matthias Fröse betonte, dass der Schutz Mariens – wie er in der Vision in der Blachernenkirche in Konstantinopel im Jahr 910 erschien – nicht durch Macht, sondern durch stilles Gebet geschieht. Dieses Gebet umfasse alle, unabhängig von ihrer Stärke, Schuld oder Gerechtigkeit. Der Schleier der Gottesmutter sei Sinnbild eines Gebets, das niemanden ausschließt, sondern die Gemeinschaft in der Kirche als einen Ort gegenseitiger Fürbitte, Verantwortung und heilender Liebe verstehe.

Ein zentrales Bild der Predigt zu Mariä Schutz war die monastische Geste, bei der Mönche einem Novizen ihre Mäntel über die Schultern legen – ein Zeichen geistlicher Gemeinschaft und gegenseitiger Fürsorge. So wie die Gottesmutter ihren Schleier über das betende Volk ausbreitete, sei jeder Gläubige eingeladen, durch sein Gebet andere zu tragen – besonders in Momenten von Schwäche, Schuld oder Zerbruch.

Dabei sei das Ziel nicht, durch Gebet andere zu verändern, sondern das eigene Herz zu öffnen und in der Haltung des Friedens Christi zu leben. In einer Welt, die oft Gerechtigkeit mit Anklage verwechsle, sei die Kirche berufen, Räume des Erbarmens zu schaffen. Wer den Schleier des Gebets über einen anderen lege, so der Geistliche, betrete das Geheimnis des göttlichen Friedens, der nicht aus Rechthaberei, sondern aus Liebe erwächst.



Die UOJ berichtete zuvor über die  gemeinsame Pastoralkonferenz der deutschen Diözesen der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (ROK) und der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) in Krefeld sowie die Segnung einer neuen Ikone der Synaxis Heiliger der Deutschen Lande.

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