Metropolit Grigorije rief zur Suche nach der Tiefe des Glaubens auf
Metropolit Grigorije zelebrierte im serbisch-orthodoxen Kloster Hildesheim. Foto: Eparchie
Am 18. Sonntag nach Pfingsten (12. Oktober 2025) feierte der serbisch-orthodoxe Metropolit Grigorije von Düsseldorf und ganz Deutschland in der Kirche „Entschlafung der Allheiligen Gottesgebärerin“ im Kloster Hildesheim-Himmelsthür die Göttliche Liturgie. In seiner Predigt über den wunderbaren Fischfang (Lk 5,1–11) betonte er die Bedeutung von Vertrauen, innerer Tiefe und geistlicher Selbsterkenntnis – jenseits der Oberflächlichkeit dieser Welt. Darüber berichtete die serbische Eparchie auf ihrer Webseite.
Ausgehend vom Bericht des Evangeliums über den Fischzug des Petrus stellte Metropolit Grigorije die zentrale Frage nach dem Vertrauen: Die Jünger hätten Jesus zunächst wie einen weisen Menschen behandelt – doch auf sein Wort hin fuhren sie erneut hinaus und warfen die Netze aus. Der entscheidende Unterschied: Jesus ging mit ihnen ins Boot. Dieses gemeinsame Hinausfahren ins Ungewisse sei das Bild eines Glaubens, der nicht auf Erfolg, sondern auf Vertrauen gründet – auch gegen die eigene Lebenserfahrung.
In einem eindrücklichen Bild stellte der Metropolit in der Klosterkirche das flache und das tiefe Wasser einander gegenüber: Im seichten Wasser tummeln sich viele, jeder spricht, jeder scheint klug. Doch dort sei es trüb – und leer. In der Tiefe dagegen herrsche Stille, Dunkelheit und Unsicherheit. Wer in die Tiefe des Glaubens vorstoßen wolle, brauche Mut, Vertrauen und geistliche Wachheit. Nur dort sei echter Fang möglich – nur dort offenbare sich die Wahrheit über Gott und uns selbst.
Der Moment, in dem Petrus erkennt, wer Christus wirklich ist, führt nicht zum Stolz, sondern zur Demut: „Geh weg von mir, Herr, denn ich bin ein sündiger Mensch.“ Diese Selbsterkenntnis sei kein Scheitern, sondern Voraussetzung für wahres Christsein. Metropolit Grigorije rief dazu auf, sich nicht mit der Sicherheit des Bekannten zufriedenzugeben. Die Kirche sei das Boot, in dem Christus selbst mit uns fährt – aber nur wer bereit sei, das Netz in die Tiefe auszuwerfen, könne zum „Menschenfischer“ werden und geistlich Frucht bringen.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Metropolit Grigorije in Hamburg die Nizäa-Ikone der Orthodoxen Bischofskonferenz begrüßt hatte.
Lesen Sie auch
Die Oberhäupter der Kirchen Jerusalems unterstützten den Waffenstillstand und riefen zum Frieden auf
Die Oberhäupter der Kirchen Jerusalems riefen die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Verhandlungen zur Herstellung eines gerechten und dauerhaften Friedens im Nahen Osten auszuweiten.
Der Erzbischof von Zypern, der Euro und das Phanar
Woher kommt die Gewissheit des Erzbischofs von Zypern, dass das Patriarchat seine eigenen Unrechtmäßigkeiten und die der Synode im Fall Tychikos rechtfertigen wird? Ist ihm die Entscheidung schon lange vor der Synode bekannt?
Türkische Archäologen entdecken mutmaßliches Grab eines georgischen Königs
Unter der Burg von Ardanuç wurde eine Grabkammer, von König Ashot I., aus dem 9. Jahrhundert freigelegt.
Erzbischof Tichon: „Die Gottesmutter schützt uns mit ihrem Gebet“
In seiner Predigt erinnerte der Administrator der Berliner Diözese an die geistliche Dimension der Fürbitte
Patriarch Porfirije warnte vor geistlicher Täuschung durch weltliche Kräfte
Der serbisch-orthodoxe Patriarch erinnerte in Belgrad zu Mariä Schutz an die Kraft des Gebets
Metropolit Grigorije rief zur Suche nach der Tiefe des Glaubens auf
In seiner Predigt im Kloster Hildesheim warnte der Geistliche vor der Trägheit des seichten Denkens und ermutigte dazu, Vertrauen zu wagen