Erzpriester Wladimir Iwanow: „Bereiten wir uns auf das Himmelreich vor“
Erzpriester Wladimir Iwanow erinnerte in seiner Predigt an die geistliche Bedeutung des Gedenkens an die Heiligen – nicht als Rückblick, sondern als lebendige Erinnerung im Glauben. Foto: Diözese
In der Kreuzkirche der Diözesanresidenz in Berlin-Karlshorst feierte Erzbischof Tichon von Rusa, Administrator der Diözese Berlin und Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (ROK), am 8. Oktober 2025 das Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Sergius von Radonesch. In einer eindrucksvollen Predigt sprach Erzpriester Wladimir Iwanow dazu über das christliche Verständnis von Tod, Gedächtnis und geistlichem Erwachen. Darüber berichtete die Diözese auf ihrer Webseite.
Bereits am Vorabend war ein feierlicher Akathist mit anschließender Nachtwache gehalten worden. Während der Liturgie wurden Friedensgebete gesprochen und die Gemeinde gedachte in besonderer Weise des „geistlichen Erbes“ des Heiligen Sergius.
In seiner bewegenden Predigt sprach Erzpriester Wladimir Iwanow über das geistliche Gedächtnis als Brücke zu den Heiligen und über die verschiedenen Bedeutungen des Todes aus christlicher Sicht. „Tod“, „Ruhe“ und „Schlaf“ seien nicht gleichzusetzen, erklärte er, sondern Ausdruck verschiedener geistlicher Dimensionen des Sterbens. „Wir sagen nicht Tod, sondern Entschlafung – das ist der Übergang vom irdischen Dasein in das Himmelreich“, so Iwanow. Wer sich dem Gebet und dem inneren Leben widme, könne wie der Heilige Sergius bewusst auf diesen Übergang vorbereitet sein.
Zugleich rief derder Geistliche dazu auf, das „geistliche Gedächtnis“ zu kultivieren – also das innere Erinnern, das über das bloß rationale Wissen hinausgeht. Wer sich mit Ernsthaftigkeit und geistlicher Aufmerksamkeit dem Leben und den Lehren der Heiligen zuwendet, könne die Schwelle des bloß alltäglichen Bewusstseins überschreiten und tieferes Verständnis erlangen. Auf diese Weise wird Geschichte zu gelebter Gegenwart im Glauben.
Die UOJ berichtete zuvor, dass Erzbischof Tichon die Gemeinden im Westdekanat besucht hatte.
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