US-Priester spricht über das beispiellose wachsende Interesse an der Orthodoxie
Jonathan Pageau und Erzpriester Josiah Trenham. Foto: Screenshot aus einem YouTube-Video von Jonathan Pageau
In den letzten Jahren haben orthodoxe Gemeinden in den Vereinigten Staaten ein Wachstum ohnegleichen erlebt. Dies berichtete Erzpriester Josiah Trenham, Rektor der Kirche des Apostels Andreas des Erstberufenen in Riverside (antiochenisch-orthodoxe Kirche, Staat: Kalifornien), in einem Interview mit dem beliebten YouTube-Kanal „The Symbolic World“.
„Ich bin seit 31 Jahren Priester und habe noch nie ein solches Interesse an der Orthodoxie erlebt wie in den letzten vier Jahren“, bemerkte Vater Josiah. „Vor der Pandemie nahmen wir jährlich etwa 20 bis 25 Katechumenen in die Kirche auf. Heute ist diese Zahl um ein Vielfaches gestiegen.“
Laut dem Priester setzt sich das Wachstum jedes Jahr fort. „Letztes Jahr zu Ostern, als wir traditionell am Karsamstag Taufen durchführen, hatten wir 110 Neubekehrte. 62 Menschen wurden in die Kirche aufgenommen, der Rest bereitet sich noch darauf vor. Mittlerweile gibt es etwa 95 bis 100 Katechumenen in der Gemeinde, und bis zum kommenden Osterfest erwarten wir, dass es 120 bis 130 Personen sein werden. Und diese Dynamik nimmt stets zu“.
Der Erzpriester sagte außerdem, er unternehme jedes Jahr zehn bis zwölf Reisen durch die Vereinigten Staaten und halte dort geistliche Seminare in Pfarreien und an Universitäten. „Überall, wirklich überall, sehe ich einen beispiellosen Zustrom von Menschen. Viele kommen zur Kirche“, betonte er.
Die COVID-19-Pandemie sei, so der Priester, ein Wendepunkt gewesen. „Die moderne Gesellschaft hat Angst vor dem Tod und weiß nicht, was sie mit ihm anfangen soll. Der Säkularismus bietet keine Antworten. Die Orthodoxie hingegen schon“, bemerkte er.
Laut dem Erzpriester wenden sich besonders junge Männer aktiv der Kirche zu. „Sie suchen nach Wahrheit, Stabilität und tiefem Sinn. Sie finden ihn in der orthodoxen Tradition, die der Lehre [Christi; Ergänzung der Redaktion] treu bleibt und sich nicht äußerem Druck fügt“, setzte er hinzu.
Die Gemeinde von Vater Josiah ist bekannt für ihre aktive Missions- und Sozialarbeit sowie ihr liturgisches Leben. Die Kirche verfügt über eine Schule, Wohltätigkeitsprogramme, Vereine für Großfamilien und eine kleine Brauerei – all das macht die Gemeinde zu einem lebendigen und offenen Ort, der neue Menschen anzieht.
„Die Menschen haben das Chaos satt und suchen Unterstützung“, folgerte Erzpriester Josiah. „Die finden sie in der Kirche. Die Rückkehr zu Christus und zur Orthodoxie ist der tiefgreifendste und ermutigendste Prozess, den ich in meinem Leben erlebt habe.“
Wie der Verband Orthodoxer Journalisten bereits berichtete, ist eine protestantische Gemeinde in England zur Orthodoxie übergetreten.
Lesen Sie auch
Verlagshaus Hagia Sophia veröffentlicht Erinnerungen von Metropolit Tichon
Mit Iwan Iljin, Metropolit Tichon und Julia Wosnessenskaja erscheinen drei Werke aus dem Kosmos orthodoxer Literatur in deutscher Sprache.
Katholische Kirche in Österreich verurteilt Gewalt im Heiligen Land
Salzburger Erzbischof mahnt in Stellungnahme zu Verantwortung und Besonnenheit – Kritik an Protesten bei Festspiel-Eröffnung.
Ex-Vorsteher der OKA: Die Orthodoxie in den USA verbreitet sich rasant
Metropolit Jonah (Paffhausen) schilderte das schnelle Wachstum orthodoxer Missionen im Süden der USA und sprach darüber, was junge Menschen an der Orthodoxen Kirche anzieht.
Ukrainisch-orthodoxe Jugend singt zur Taufe der Kiewer Rus
Ein digitaler Glückwunsch aus verschiedenen Ecken des Kontinents zum 28. Juli.
"Lasst uns den Weg des Guten gehen" – Metropolit Grigorije predigt in Gračanica
Heilige Liturgie zum Sonntag der Heilung der Blinden und des Besessenen in Bosnien-Herzegowina
Bischof Irenei empfängt Reliquie des Heiligen Hilarion von Susdal
Die Ikone soll dauerhaft zur Verehrung auf den britischen Inseln bleiben.