Baumeister: OKU und UGKK werden nie etwas sagen, wenn die Regierung Fehler macht
Andrij Baumeister. Screenshot vom YouTube-Kanal von Schelest
Der bekannte ukrainische Philosoph Andrij Baumeister hat in einem Interview mit dem Journalisten Oleksandr Schelest über den tiefen Niedergang des Christentums in der Ukraine gesprochen. Seiner Meinung nach seien weder die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) noch die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK) in der Lage, das Handeln der Regierung zu kritisieren, da sie ihr zu nahestehen und sich zu sehr mit ihrer Politik identifizieren.
Im Zusammenhang mit dem Schweigen der Konfessionen zur Durchführung eines LGBT-Filmfestivals während der Karwoche und des Osterfestes betonte Baumeister, dass die Ukraine leider kein wirklich orthodoxes Land sei: Der Staat unterdrücke die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOK), während die OKU und UGKK der Regierung zu nahe stünden, um ihr offen zu widersprechen.
„Ich bin sehr skeptisch gegenüber unserer gelebten Christlichkeit. Als jemand, der an der religiösen Erneuerung Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre teilgenommen hat, kann ich sagen: Das ist nur eine Fassade. Eine reine Fassade“, betonte der Philosoph zu Beginn des Gesprächs.
Baumeister ist überzeugt, dass die Mehrheit der Ukrainer, die sich als orthodox bezeichnen, eine „einfache Prüfung“ über grundlegende Glaubensinhalte nicht bestehen würde – sie könnten weder erklären, was in der Liturgie passiert, noch seien sie mit dem Evangeliumstext vertraut.
Zur OKU sagte er, sie sei ein Produkt politischer Einflussnahme, was eine echte Unabhängigkeit ihrer Leitung unmöglich mache:
„Die OKU ist letztlich ein staatliches Projekt. Diese Kirche wurde unter direktem politischem Druck geschaffen, oder einfacher gesagt: Die Politik hat diese Kirche hervorgebracht. Das gibt den Leitern der OKU keinen Spielraum, öffentlich das zu sagen, was sie denken oder ihre Sorgen auszudrücken“, so Baumeister.
Auch zur UGKK äußerte sich der Philosoph kritisch: „Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche hat zwar eine große, ehrwürdige Geschichte, steht aber ebenfalls der politischen Ordnung des Staates und den herrschenden Ideologien sehr nahe. Selbst wenn es offensichtliche Ungerechtigkeiten oder Verstöße gegen fundamentale Rechte gibt – die Führer dieser Kirche würden das nie zur Sprache bringen.“
Besonders unterstrich Baumeister: „Die Stimme der Kirche, ihrer Vertreter, verteidigt nie die Schwachen, Unterdrückten oder Verfolgten“ – insbesondere, wenn es sich um Menschen mit vom Mainstream abweichenden Ansichten handelt.
Im Gegensatz dazu äußerte er Respekt gegenüber der UOK, deren Vertreter „mutig gegen offensichtliche Rechtsverletzungen kämpfen“, obwohl sich diese Kirche in einer „ungnade“ befinde und ständigen Durchsuchungen ausgesetzt sei.
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