Lebensrechtlerin kritisierte Umgang mit Suizid der Kessler-Zwillinge

Die Kessler-Zwillinge prägten mit ihrer Bühnenpräsenz eine ganze Unterhaltungsepoche und traten gemeinsam aus dem Leben. Foto: Wikipedia/Harald Bischoff

Nach dem assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler warnt der Bundesverband Lebensrecht in einer am 19. November 2025 veröffentlichten Erklärung vor einer gefährlichen öffentlichen Normalisierung der Selbsttötung. Die bekannten Sängerinnen und Schauspielerinnen waren am 17. November 2025 im Alter von 89 gemeinsam aus dem Leben geschieden.

Die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, Alexandra Maria Linder, übte scharfe Kritik am assistierten Suizid der Kessler-Zwillinge und am positiven Medienecho. Der Fall werde als Ausdruck von Selbstbestimmung dargestellt, ohne die Risiken für suizidgefährdete Menschen zu bedenken, erklärte Linder laut der Mitteilung in Berlin. Eine solche Darstellung könne Nachahmungen begünstigen.

Linder äußerte zudem Zweifel daran, ob die Entscheidungsfreiheit der beiden 89-jährigen Kessler-Zwillinge ausreichend geprüft wurde. Sie stellte Fragen nach möglichen äußeren Einflüssen, nach dem psychischen Zustand der Schwestern sowie nach der Rolle des Sterbehilfevereins, der Suizidbeihilfe nach sechs Monaten Mitgliedschaft anbietet. Auch Alternativen wie palliative Versorgung oder therapeutische Unterstützung müssten stärker berücksichtigt werden.

Grundsätzlich warnte Linder davor, alte und kranke Menschen in schwierigen Lebenslagen „der Selbsttötungsabsicht zu überlassen“. In einem reichen Land müsse niemand einsam oder unter starken Schmerzen sterben, betonte sie. Die gesellschaftliche Akzeptanz des assistierten Suizids sei ein „Armutszeugnis“ und berge verheerende Folgen für Betroffene und Angehörige.

Die UOJ beleuchtete zuvor die Themen Abtreibung und Lebensschutz und aus Sicht der Orthodoxie.

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