Vatikan fordert Aufklärung nach Beschuss katholischer Kirche in Gaza
Die Kirche der Heiligen Familie in Gaza nach einem israelischen Angriff, 16. Juli 2025. Foto: orthodoxianewsagency
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte im italienischen Fernsehen Zweifel an der israelischen Darstellung, wonach es sich um ein Versehen gehandelt habe. Israel müsse nun offenlegen, „was wirklich passiert ist“. Dies berichtete das deutsche Nachrichtenportal "domradio.de" auf seiner Webseite.
Parolin bezeichnete den Angriff, bei dem die Kirche beschädigt und mehrere Menschen getötet oder verletzt wurden, als „absolut schwerwiegend“. Die Kirche hatte seit Kriegsbeginn Hunderten Menschen Schutz geboten. Es sei legitim zu fragen, ob gezielt ein christliches Symbol getroffen wurde, um moderierende Kräfte im Nahostkonflikt zu schwächen, so der Kardinal.
Zugleich kritisierte Parolin das generelle Vorgehen Israels im Gaza-Krieg scharf: Es handle sich inzwischen um einen „grenzenlosen Krieg“. Die Bevölkerung werde „zerstört und ausgehungert“. Der Heilige Stuhl fordere weiterhin militärische Verhältnismäßigkeit – sehe aber, dass viele Grenzen längst überschritten seien.
Trotz der Eskalation betonte Parolin die Dialogbereitschaft des Vatikans. Der Heilige Stuhl sei auch in diesem Konflikt bereit, als Vermittler zu wirken – wenn beide Seiten dies wünschten.
Zuvor hatte die UOJ berichtet, dass das Lateinische Patriarchat von Jerusalem zur Wiederherstellung des Friedens aufgerufen hatte.
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