Orthodoxer Priester verschenkte sein Familienerbe für ein Kinderhospiz

Das neue Zentrum „St. Christophorus“ im rumänischen Cluj soll schwerkranken Kindern Würde, Trost und Freude schenken
Nicht für sich, sondern für das Leben anderer entschied sich der rumänisch-orthodoxe Priester Emanuel Komives, als er das Land seiner Familie für ein Kinderhospiz spendete. Das Zentrum „St. Christophorus“ in Cluj entstand durch seinen Verzicht – und wird nun für viele Familien zu einem Ort der letzten Geborgenheit. Darüber berichtete das Nachrichtenportal des rumänischen Patriarchats, basilica.ro.
Die Entscheidung, sein Land und somit das Familienerbe zu spenden, traf Priester Emanuel Komives nicht allein. Es war seine Mutter, Șoimița Mirela Komives, die angesichts der würdevollen Palliativpflege des verstorbenen Vaters in einer anderen Einrichtung den ersten Impuls gab. Gemeinsam mit seiner Frau verzichtete der Priester auf das Land, obwohl die kleine Familie mit einem Kind selbst in einer Einzimmerwohnung lebt. „Es war eine natürliche Entscheidung“, sagt er. „Wir spürten einfach, dass wir das tun mussten.“
Das Kinderhospiz, das unter der Schirmherrschaft der Erzdiözese Vad, Feleac und Cluj in Rekordzeit errichtet wurde, bietet nun 35 schwerkranken Kindern medizinische, psychologische, soziale und seelsorgerische Hilfe. Es soll nicht heilen, sondern Leiden lindern – mit modernen Räumen, liebevoller Betreuung und Raum für Familie und Spiel. „Die Palliativversorgung schenkt verlorene Kindheit zurück – ohne Schmerzen, mit Würde“, erklärt Priester Emanuel Komives. Auch Angehörige werden aktiv einbezogen, um Nähe und Geborgenheit zu schaffen.
Im Gespräch mit dem lokalen Nachrichtenportal „E fain la Cluj“ beschreibt der Geistliche, wie tief ihn die Erfahrung mit dem Palliativzentrum „Saint Nectarios“ geprägt hat. Dort wurde sein Vater mit Mitgefühl und Professionalität betreut – eine Erfahrung, die seinen Blick auf Leiden und Begleitung veränderte. Aus der Begegnung mit dem damaligen Leiter, Priester Bogdan Chiorean, wuchs eine Freundschaft, die heute in „St. Christophorus“ mündet. „Christus ist im Herzen des Leidens gegenwärtig“, sagt Priester Emanuel Komives. „Als Priester muss man nicht alles erklären, aber da sein – zuhören, Hände halten.“
Mit seinem Verzicht inspirierte und mobilisierte der Priester auch viele andere. Spendenaktionen, Benefizkonzerte, ehrenamtliche Planer und ein Bauunternehmen, das das Projekt mittrug – viele Menschen stehen hinter dem Zentrum. Am 16. Oktober wurde es von Erzbischof Andrej von Vad, Feleac und Cluj eröffnet.
Die UOJ berichtete zuvor, dass die rumänische Nationalkathedrale in Bukarest am 26. Oktober geweiht wird.