Patriarch Porfirije: „Nächstenliebe ist unsere Angleichung an Gott“

Patriarch Porfirije: „Im Zentrum dieser geistlichen Erneuerung und im Zentrum jeder Fastenzeit steht die ständige Erinnerung und Erneuerung in uns an die Worte des Herrn.“ Foto: Patriarchat

Am ersten Sonntag der Weihnachtsfastenzeit, dem 30. November 2025, hat der serbische Patriarch Porfirije die Heilige Liturgie in der Kirche des Heiligen Sava in Belgrad zelebriert. Vor mehreren hundert Gläubigen erinnerte er daran, dass das Fasten in erster Linie „eine Zeit der geistlichen Erneuerung“ sei – sowohl der Gotteserkenntnis als auch der Selbsterkenntnis. Darüber berichtete das Patriarchat auf seiner Webseite.

In seiner Predigt betonte der Patriarch, dass wahre Erneuerung im Licht des Evangeliums stehe und sich vor allem in der Liebe zu Gott und zum Nächsten zeige. Ausgehend vom Gleichnis vom barmherzigen Samariter im Lukasevangelium (10,25-37) hob er hervor, dass Nächstenliebe keine abstrakte Idee, sondern gelebte Praxis sei: Barmherzigkeit, Mitgefühl, Vergebung und der Verzicht auf Verurteilung. Nicht die äußere Zugehörigkeit zu Volk oder Kirche mache einen Menschen zum Nächsten, sondern die konkrete Tat der Liebe.

Der Primas der serbisch-orthodoxen Kirche warnte davor, Gesetz und Regeln zum Selbstzweck zu machen, und rief die Gläubigen dazu auf, „den alten Menschen“ abzulegen und die Gabe der Liebe neu zu beleben. Jeder Mensch habe die Berufung, seine Talente im Dienst des Nächsten einzusetzen und nicht zur Selbsterhöhung.

Der Patriarch stellte zudem heraus, dass das Fasten nicht nur individuelle Tugend, sondern auch gelebte Gemeinschaft fördere. Wer seine Gaben und Talente in Barmherzigkeit und Liebe einbringe, trage zur Stärkung der Kirche und der Gesellschaft bei. Er ermutigte die Gläubigen, die Fastenzeit bewusst zu nutzen, um sowohl ihre persönliche Beziehung zu Gott als auch ihre Verantwortung gegenüber den Mitmenschen zu vertiefen.

Zum Abschluss bat der Patriarch darum, dass die Gläubigen die Fastenzeit als Weg der inneren Erneuerung gehen, damit sie Gott und dem Mitmenschen in Barmherzigkeit und Liebe begegnen können.

Die UOJ berichtete zuvor, dass Metropolit Grigorije in Podgorica zelebriert hatte.

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