Katholische Kirche in Österreich verurteilt Gewalt im Heiligen Land

Salzburger Erzbischof mahnt in Stellungnahme zu Verantwortung und Besonnenheit – Kritik an Protesten bei Festspiel-Eröffnung.
In einer ausführlichen Erklärung hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, zugleich Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz (ÖBK) der Katholischen Kirche, am Dienstag, dem 29. Juli 2025, die Eskalation von Krieg und Terror im Heiligen Land sowie den wachsenden Antisemitismus in Österreich scharf verurteilt. Die ÖBK veröffentlichte die Erklärung auf ihrer Webseite.
Erzbischof Lackner betonte, man dürfe angesichts der Gräueltaten der Hamas, die er als das "größte Pogrom seit 1945" bezeichnete, nicht schweigen. Gleichzeitig kritisierte er die massiven zivilen Opfer im Gazastreifen durch den anhaltenden Krieg, darunter viele Kinder. Auch der Beschuss kirchlicher Einrichtungen und humanitärer Stützpunkte sei nicht hinnehmbar, so der Erzbischof.
Besonders mahnte Lackner zur Wachsamkeit gegenüber antisemitischen Tendenzen in Österreich. Es sei unerträglich, wenn jüdisches Leben nicht mehr sicher sei, obwohl das Land eine bleibende historische Verantwortung trage. Seine Botschaft: Weder im Nahen Osten noch in Österreich dürfe man bei Hass und Gewalt schweigen.
Anlass der Erklärung war auch eine Protestaktion bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele, zu der sich Lackner klar ablehnend äußerte. Aktivisten hatten dort mit Bannern, auf denen Slogans wie "Stoppt den Völkermord" und "Free Gaza now" zu lesen waren, die Rede von Vizekanzler Andreas Babler unterbrochen.
Die UOJ berichtete zuvor über den Beschuss einer katholischen Kirche in Gaza.