Priester Konstantin Anikin: „Die Welt braucht kein Geld, sondern Mitgefühl“

Priester Konstantin Anikin sprach in der Gemeinde des Heiligen Isidor in Berlin. Foto: Screenshot YouTube

Zum 21. Herrentag nach Pfingsten, dem 2. November 2025, predigte Priester Konstantin Anikin in der russisch-orthodoxen Gemeinde des Heiligen Isidor zu Berlin (ROK) zum Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus aus dem Lukasevangelium. Die Gemeinde veröffentlichte die Predigt auf ihrem YouTube-Kanal.

In seiner Ansprache betonte Priester Konstantin Anikin, das Gleichnis nach Lk 16,19–31 zeige keine gesellschaftspolitische Botschaft, sondern eine geistliche Lehre über Mitgefühl und Nächstenliebe. Gott gebe kein Rezept, wie soziale Ungleichheit zu beseitigen sei, sondern rufe dazu auf, den Leidenden beizustehen und mit ihnen zu fühlen. „Die Welt braucht kein Geld, sondern Mitgefühl“, sagte der Priester und erinnerte daran, dass das Fehlen von Herzensbarmherzigkeit schwerer wiege als jede materielle Armut.

Der Geistliche warnte davor, Armut oder Reichtum als Selbstzweck zu verstehen. Beide Lebenssituationen seien Gelegenheiten, Gott zu gefallen – die Reichen, indem sie ihr Vermögen verantwortungsvoll und barmherzig nutzten, die Armen, indem sie ihre Prüfungen in Demut und Vertrauen auf Gott ertrügen. Wer seine Last in Geduld trage, dem werde das Heil zuteil.

Priester Konstantin Anikin hob hervor, dass das Evangelium keine irdische Revolution verlange, sondern eine innere Umkehr des Herzens. Nicht äußere Gleichheit, sondern Barmherzigkeit, Demut und Geduld seien die Grundlagen eines christlichen Lebens. Wenn Reiche und Arme einander in Liebe begegneten, entstehe eine Welt, „die dem Paradies ähnlicher wäre“.



Die UOJ berichtete zuvor, dass Erzbischof Tichon dazu aufgerufen hatte, die Heilige Schrift zu lesen und zu leben.

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