Heiligsprechung von Priester Dumitru Stăniloae im rumänischen Kloster proklamiert

Patriarch Daniel während seiner Predigt im Kloster Cernica. Gedenkikonen des neuen Heiligen wurden anschließend an die Gläubigen verteilt. Foto:Patriarchat

In einer feierlichen Zeremonie wurde am Samstag, dem 4. Oktober 2025, im Rahmen einer Göttlichen Liturgie die lokale Proklamation der Heiligsprechung des Beichtvaters Priester Dumitru Stăniloae im Kloster Cernica nahe Bukarest vollzogen. Der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel würdigte in seiner Predigt den neuen Heiligen als Bekenner des Glaubens, tiefgründigen Theologen und inspirierenden Deuter der Philokalia. Darüber berichtete das Patriarchat auf seinem Nachrichtenportal.

In seiner Predigt hob Patriarch Daniel drei zentrale Merkmale hervor, die das geistliche Leben des Heiligen bestimmten: sein mutiges Glaubenszeugnis während der kommunistischen Diktatur, seine tiefe theologische Durchdringung der Lehre der Kirche und sein außergewöhnliches Talent als Übersetzer und Interpret der Philokalia.

„Er war ein erleuchteter Bekenner des orthodoxen Glaubens in dunkler Zeit, ein Theologe der Liebe zur Heiligen Dreifaltigkeit und ein Dolmetscher der geistlichen Tiefe der Kirchenväter“, so der Patriarch. Besonders bewegend beschrieb er die Rolle von Priester Stăniloae im Gefängnis: Trotz physischer Schwäche spendete er Mithäftlingen durch seine Worte Trost, Hoffnung und geistliche Stärke.

Der Heilige Beichtvater Priester Dumitru Stăniloae wurde von Patriarch Daniel als „leuchtende Lampe in der Dunkelheit des kommunistischen Atheismus“ bezeichnet. Seine Theologie sei nicht nur aus dem Studium, sondern aus der gelebten Gottesbeziehung durch Gebet erwachsen. Er habe orthodoxe Theologen aufgerufen, sich vom westlichen Scholastizismus zu lösen und die spirituelle Tiefe der Kirchenväter neu zu entdecken.

Ein Höhepunkt seines Wirkens war die Übersetzung und Kommentierung der Philokalia ins Rumänische – ein Projekt, das sich über Jahrzehnte erstreckte. Diese Arbeit sei, so Daniel, nicht nur sprachliche Übertragung, sondern geistliche Vermittlung gewesen: „Er sprach zu seiner Zeit in einer zugänglichen Sprache, ohne die Tiefe der patristischen Lehre zu verlieren.“

Die Heiligsprechung steht im Zusammenhang mit dem 100. Jahrestag der Erhebung der Rumänischen Kirche zum Patriarchat. Sie ist Teil einer umfassenden Anerkennung von 16 Beichtvätern des 20. Jahrhunderts, die das geistliche Erbe unter Verfolgung bewahrten.

Nach dem Verlesen des Synodenbuchs durch Bischof Varlaam von Ploiești wurde die Ikone des neuen Heiligen enthüllt und sein Troparion (Heiligenhymnus) gesungen. Zum Abschluss erhielten die Gläubigen als Zeichen des Segens eine Ikone mit dem Antlitz des Heiligen Beichtvaters.

Die UOJ berichtete zuvor über die Ankunft des Reliquiars im Kloster Cernica sowie die vorangegangene Weihe durch Patriarch Daniel.

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